Zwangspause und Killerspinnen

| | Posted On Sonntag, 30. Oktober 2011 at 04:19


Weiter ging es also im Programm! Die Strecke war ab Esperance ziemlich eintönig! 1800km nur fahren, fahren fahren. Für drei Tage sah der Tagesablauf daher wie folgt aus:

Fahren, Essen, Fahren, Essen, Fahren, Schlafen.

Pausen gab es an den Roadhäusern, geschlafen wurde auf Restareas am Straßenrand ohne jegliche Facilities. Das Wetter passte richtig zu der Tour - Dauernieselregen, das mag zwar beim Fahren nicht stören, wohl aber beim Zelten! Wir haben zum Glück alles ohne größere überlebt. Unterwegs hatten wir auch das längste gerade Straßenstück in Australien, zum Glück musste ich nicht fahren, Marie war ganz heiß darauf. Ich bin immer nur für die kurzen, geraden Stück (10-50km) zuständig. Das reicht mir.



Bevor wir die erste größere Zivilisation in South Australia erreichten, mussten wir auch hier wieder sämtliche Früchte und Gemüse gegessen oder weggschmissen haben. Vor dem Checkpoint hielten wir daher demonstrativ am Straßenrand an und aßen Früchte, alle schafften wir leider nicht. Die Kontrollen am Checkpoint waren aber sehr lasch...wir gaben denen unsere Abfälle und hatten ein netten, kurzes Gespräch mit dem Kontrolleur, Ich sollte zwar nochmal kurz den Kofferraum aufmachen, aber er schaute nicht mal rein. Also haben wir schon wieder unentdeckt geschmuggelt. Hoffentlich verseuchen wir South Australia nicht mit Fruchtfliegen.

Die erste größere Stadt in South Australia war Port Augusta, von dort ging es dann nochmal zu einem Abstecher in die Flinders Range. Eine sehr gebirge LAndschaft mit einem schönen Nationalpark. Am Eingang trafen wir zwei nette Backpacker (Deutsche, war ja klar) und verbrachten die Zeit im Park mit ihnen. Beide waren Automechaniker, das war praktisch. Am ersten Tag im Park hörte man nämlich plötzlich ein merkwürdiges Geräusch von der Hinterachse, am zweiten Tag gegen Mittag (wir waren zum Glück schon wieder auf dem Rückweg nach Port Augusta) lief dann auch Öl der rechten, hinteren Radnarbe. Große Klasse! Die beiden schätzten auf ein kaputte Dichtung. Da wir es an dem Abend nicht mehr bis POrt Augusta geschafft haben, mussten wir irgendwo parken...aber: es tropfte weiterhin Öl aus. Eine Lösung musste her: ICh parkte das Auto auf unserer Restarea so schief wie möglich und tatsächlich lief dann nichts mehr raus.


Am nächsten Tag ging es dann die Suche nach einer Werkstatt los, nach 5 erfolglosen Fragen konnte ich eine finden, die es noch am selben Tag versuchen wollte. Nach 2 Stunden kam dann der Mechaniker, zeigte mir ein Metallteil und meinte: "Das Teil kaputt und ist nirgends in Australien erhältlich.......aber ich versuche das aus einem ähnlichen Teil selber anzufertigen." Puuuh, gerade nochmal gutgegangen. Nach zwei weiteren Stunden wars dann auch erledigt. Mehr als die Hälfte des in Perth verdienten Geldes ging für die Reparatur rauf, mist.

Aber ich sehe ja alles positiv! Es hätte auch im Outback passieren können, es hätte gar nicht mehr zu reparieren sein können, wir haben keinen ganzen Tag verloren, usw usw. Wir haben uns dann auch gleich schon auf den Weg nach Adelaide gemacht und den Tag gestern dort verbracht.

Eine interessante Begegnung hatten wir auf der Restarea auf dem Weg nach Adelaide: In einem Unterstand sah ich endlich(!!) eine "Redback Spider". Also die giftigste - für den Menschen tödliche - Spinne. Yiiepiee. ich dachte schon, ich sehe die nie mehr. Ich versuchte ein Foto zu machen, leider ist sie sehr klein, aber ich denke der rote Rücken kommt deutlich zur Geltung. Wir campten keine 2 meter neben dem Spinnennest, aber ich habe gehört, sie greift eigentlich keine MEnschen an, wenn man sie in Ruhe lässt :-)

Heute morgen ging es dann schon wieder los in Richtung Melbourne. Das Stück dahin wird auf jedenfall kürzer als das letzte (4000km) und auf dem Weg liegt die berühmte Great Ocean Road. Ich hoffe ja nur, dass das Wetter hält! Inwischen haben wir einen Travelmatewechsel gehabt: Pierre (Frankreich, 22) ersetzt Marie! Endlich mal wieder männliche Verstärkung, netter Kerl, ich bin glücklich!
P.S. Dass ich ein Känguru gestreichelt habe, überraschtkeinen mehr zuhause, oder?
Viele Grüße!! Fotos sind übrigens direkt von der KAmera...ein Bild von der Spinne kommt auch noch.

Anfang vom Ende

| | Posted On Samstag, 22. Oktober 2011 at 13:21






Anfang vom Ende - so könnte man wohl meinen aktuellen Trip beschreiben. Das Ende Australiens, also mein Ende hier ist nämlich schon erschreckend nahe und der Weg von Perth gen Osten führt mich direkt dahin.

Nach zwei sehr schönen Wochen in Perth heißt es Abschied nehmen von der Großstadt, den letzten Travelmates (die hier erstmal arbeiten) und vom komfortablen Leben in geschlossenen Häusern. Die nächsten vier Wochen heißt es wieder: Natur pur! Adventure Camping Tours!

Nach neuen Travelmates habe ich natürlich auch Ausschau gehalten, aber es war genauso wie in Darwin. Typen scheinen wohl keinen Lift (also mitfahrgelegenheit) zu suchen. Neben Ellis kommen daher Tal (Israel) und Marie (Österreich) mit.


Zur Zeit sind wir in Esperance, bis hierhin war es ja ziemlich zivilisiert alles. Viele Weingüter und touristische Orte. Die Strände sind einmalig, aber auch nicht schöner als Broome. Die Fotos hier sind so aus der kamera. Wer erkennt die Figur hinter dem Steinkopf auf dem Foto???? (Ein Tipp: Fantasiewesen aus einem etwas älteren, deutschen Film). Oben auf dem Foto ist übrigens ein toter Wal, wurde am Strand angespült und vergammelt. Stink zwar, aber so habe ich auch mal einen Wal hautnah gesehe...wobei viel Haut war nicht mehr dran.
Mehr Fotos gibt es später. 


Von einer Sache muss ich Euch berichten: Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass ich ein neues Nummernschild habe. Ich hatte doch tatsächlich mein hinteres Nummernschild verloren, ein neues gab es zum Glück in Albany. An dieser unbürokratischen Abwicklung könnte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen. Ich musste ein Formular ausfüllen und schwupps hat sie ein Set neuer Nummernschilder aus Ihrer Schublade geholt und fertig wars. Das hat keine 5 Minuten gedauert und nur 24$ gekostet. 


Das alte Nummernschild habe ich übrigens in meinem Rucksack wiedergefunden....na so was....jetzt kann ich es unbesorgt als Souvenier mit nach Hause nehmen :-)

Als nächstes steht die 3-4 Tagestour durch die Wildernis an, das wird bekanntes Outback fahren. 1500km nur gerade aus.

Viele Grüße,
Christian

Endspurt - die letzte Reise

| | Posted On Dienstag, 18. Oktober 2011 at 05:38

18°C, Regen!

Was kann man sich für einen schöneren Start für die letzte Campingtour wünschen?? Ich erspare Euch ein Bild von dem Trübsal da draußen, es sieht aus wie im deutschen Herbst. Was soll man da nur machen.

Leider haben wir einen recht engen Zeitplan, weshalb wir nicht später starten können. Meine drei Travelmates haben nämlich alle Termine in den Städten, wo ich sie rausschmeiße. Marie (Österreich, 29) muss am 27. Okt. in Adelaide sein, Ellis am 04.Nov. in Melbourne und Tal (Israel, 23) am 17.Nov in Sydney. Vorteil für mich, ich werde auch recht früh schon in Sydney sein und das Auto in aller Ruhe verkaufen können.

Ansonsten haben wir ein straffes Programm. Die gesamte Strecke ist mindestens 4200km lang, und es gibt auf dem Weg einiges zu sehen.. Ich bin gespannt wie es läuft!

Mir hat es hier in Perth wirklich gut gefallen, ich könnte hier auch noch länger bleiben, wohnen und arbeiten. Aber natürlich freue ich mich auch aufs Reisen udn dann die Rückkehr nach Deutschland. Hier im HOstel ist es auch nicht mehr so schön wie noch vor einer Woche nachdem 5 der 6 Franzosen abgereist sind, darunter auch die Gitarrenspieler. Hier mal ein Foto wie es bei uns so abging.


An der Südküste gibt es sicherlich mehr Internet als im Westen und ich werde hin- und wieder mal was von imr hören lassen. Bis bald,
Christian

Good Morning - Woolies Delivery

| | Posted On Sonntag, 16. Oktober 2011 at 12:06

Da da Stadtleben deutlich teurer als das Reisen ist (merkwürdig, ne), muss natürlich auch wieder ein neuer Job her. MAl  zum Vergleich, hier in der Stadt zahle ich 25$ pro Nacht im Hostel, soviel haben wir umgerechnet unterwegs nicht pro Tag gezahlt, inklusive Essen, Benzin, Übernachtung,usw. Noch schnell ein Foto vom Hostel:


Im Gegensatz zu Darwin ist hier Gumtree (die "Tauschbörse" im Internet) voll von Jobangeboten, allerdings richten sich nicht alle an Backpacker. Hier werden auch ganz reguläre, permanente Jobs vergeben. Was macht man also um hier an Jobs zu kommen?
Mails schreiben, Telefonieren, Lebensläufe in der Stadtverteilen, außerdem gibt es Jobagenturen, bei denen man sich einträgt und die einem dann einen Jobvermitteln und vom Arbeitgeber bezahlt werden. Das habe ich natürlich auch gemacht und war danach auch recht optimistisch, aber ich hatte von einem anderen Job zu erst eine Rückmeldung bekommen: LKW Fahren für Woolworths (eine große Supermarktkette wie bei uns REWE). Schon nach drei Tagen der erste job! Super!


Der Job sieht so aus: Gepackte Boxen beim Supermarkt in den LKW einladen und dann zu den Kunden nach Hause fahren und ausliefern. Also recht simple. Nach einem Nachmittag Mitfahren bei einem anderen Fahrer hatte ich dann auch schon meine erste Schicht :-) Der LKW sieht teilweise recht groß aus, wenn ich aber daneben stehe (siehe Foto unten), ist er winzig.




Hier läuft wohl alles sehr unbürokratisch ab, bisher wollte niemand meinen Führerschein sehen. Ich habe dann nach einer Woche auch endlich Zugang zum Online-Verwaltungsprogramm bekommen, um meine Daten einzutragen. Alles recht unkompliziert.



Das Ausliefern an sich ist ganz in ORdnung, ein Computer hat vorher schon eine Route und feste Zeiten ausgerechnet, ich müsste sie also nur abfahren. ABER jeder Kunde hat ein Zeitfenster angegeben, in dem ich liefern soll. Aber einhalten kann man die leider nicht, wenn der Computer einen 3 MInuten vor Ende des Fensters zu einem Kunden schickt, es aber schon die 10. Auslieferung ist. Da kommt eine Verspätung von 3 Minuten locker zustande. Also: Kundenservice anrufen, dem sagen wieviel ichzu spät komme, der ruft dann den Kunden an und bla bla bla. Mit dem Kundenservice muss ich auch reden, wenn keiner zu Hause ist...dann ruft der den Kunden an....usw. Was das alles Zeit kostet und ich habe doch nur 6 Minuten zum Ausliefern.
Aber ich mache mir absolut keinen Streß, schnell fahren oder Rasen kann man mit dem (kleinen) LKW eh nicht. Außerdem werden überstunden bezahlt...also :-)
 
Es gibt ja wirklich unverschämte Kunden...da kommt man an die Tür und beim Öffnen haut einem schon gleich der Duft von frischen Plätzchen oder Kuchen um. Dann soll man noch in die Küche liefern (und nicht an die Tür, wie eigentlich vorgesehen) und muss dann neben den frisch gebackenen Muffins die Kisten auspacken ohne etwas angeboten zu bekommen. Das finde ich echt merkwürdig...bisher wurde einem noch nie etwas angeboten. Gar nichts. Aber das mit den Keksen ist echt gemein!
Die Kunden sind übrigens überwiegend junge Mütter / Eltern und reiche Leute. Puuhh, ihr könnt Euch gar nicht vorstellen in welch' Luxuriösen Wohnungen und Häusern ich schon gewesen bin. Nicht nur die Häuser draußen in den Vororten, sondern auch die Appartments in der Innenstadt haben es in sich.

Das Ausliefern im CBD hatte übrigend zwei Strafzettel für mich zur Folge: 
Ich parkte in zweiter Reihe auf einer 3 spurigen Einbahnstraße, weil weit und breit weder ein Parkplatz noch eine Ladezone war. Als ich nach weniger als 5 Minuten zurück zum LKW komme ist da doch wirklich ein Ranger (also ORdnungsamt) am Strafzettel drucken. Und dann auch noch gleich zwei: Einen fürs Parken in zweiter Reihe und einen fürs Blockieren des normal Parkenden...dabei wollte der gar nicht wegfahren. Also zwei mal 70$ Strafe. Aber was solls bisher habe ich die nicht weitergeleitet.....die müssen innerhalb von 28 Tagen bezahlt werden...bis dahin habe ich hoffentlich mein Gehalt bekommen und bin fast schon wieder in Deutschland!

Der Job ist aber auch schon bald wieder vorbei, denn am Dienstag geht es dann auf in Richtung Melbourne! OleOle Ole

Gitarren in Perth

| | Posted On Samstag, 8. Oktober 2011 at 21:55

Die Zivilisation hat einen wieder! So fühlt man sich, wenn man nach Wochen in der Pampa wieder in eine Großstadt kommt. Ich habe mal nachgeschaut: Seit Mitte Juli habe ich nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen, hier darf es also mal wieder ein ordentliches Bett werden.

In Australien fehlen so ziemlich die mittel großen Städte, entweder Millionen Einwohner oder nur wenige Tausend. Perth hat über eine Million ist und ist drittgrößte Stadt Australiens. So geht es hier auch zu. Verdammt viel Verkehr, keine kostenlosen Parkplätze im Stadtzentrum und Menschen über Menschen. Darunter entdeckt man auch viele viele Ausländer (ja, ich bin auch eine).





Wie üblich, wenn man in Großstädte kommt, steht man vor der Frage "Welches Hostel?" Nimmt man das billigste mit Bettwanzen und 9 Mitschläfern im Zimmer oder investiert man ein paar Doller mehr für den Komfort und die Hygiene. Es muss ja nicht das 38$ Hostel sein, aber ich brauche ja auch einen Parkplatz, wenn ich nicht jede Stunde umparken will. Wir haben dann doch ein gutes gefunden: "City 'n' Surf " Recht sauber, Free WIFI, kostenloser Parkplatz, große Küche mit Backöfen, netten Menschen, usw. Von insgesamt 6 Franzosen haben hier vier ihre Gitarren dabei und können richtig gut spielen. Da macht nicht nur das Zuhören Spaß, sondern auch das Mitspielen. Die Nachteile (keine Klimaanlage und Plastikmatratzen) lassen sich zur Zeit gerade verkraften.


 
Das Hostel liegt sogar ziemlich nah an der Innenstadt, man ist in 10 Minuten da. Fotos von der Stadt und Fremantle habe ich schon hochgeladen. Die alten Gebäude zwischen den neuen Wolkenkratzern machen eine netten Eindruck. Wie schon in Sydney und Brisbane üblich ist die Stadt unter der Woche ziemlich überlaufen, alles voller Menschen in Anzügen. Großstadt eben! Fremantle, also die Hafenstadt von Perth ist zwar klein und niedlich, hat aber nicht wirklich was zu bieten. Es wird trotzdem im Lonely Planet empfohlen.


Mir gefällt die Stadt, hier könnte man wirklich länger leben. Mal sehen wie lange es mich hier hält, die Arbeitssuche ist schon im vollen Gange und einige Stellen sind schon in Aussicht. Außerdem muss ich mir noch überlegen wann ich überhaupt nach Hause kommen will. 

Mit Delfinen per Du

| | Posted On Freitag, 7. Oktober 2011 at 11:31

Auf dem Weg an die Shark Bay sind wir an einem eindrucksvollem Naturphänomen vorbeigekommen: Den sogenannten "Blowholes" - also Blaslöchern....Bei jeder einlaufenden, hohen Welle wurde hier Wasser durch unterirdische Röhren in die Luft geblasen. Ich habe die ganz Zeit darauf gewartet, dass auch mal ein Fisch durch das Loch in die Luft geschleudert wird.

 

Ganz in der Nähe haben wir dann auch unser Zelte aufgeschlagen, mal wieder Bush Camping am Strand! Hier hatten wir nicht nur mit Wind zu kämpfen, sondern auch mit Schlangen! Ok, sie haben uns nicht attakiert, aber sie waren da- ENDLICH. Das hat man an zahlreichen Spuren im Sand gesehen und plötzlich kam sogar eine kleine (geschlängelt einen Meter lang) aus dem Busch! Ich hatte zum Glück schnell die Kamera im Anschlag und konnte noch ein Fotos schießen. Jetzt kann ich das auch von meiner "To-Do-Liste" Streichen. Weitere Begegnungen gab es leider nicht.


SharkBay ist einer Touristenmagneten an der Westküste - hier werden einem nämlich Delfine in freier Wildbahn in Armlänge versprochen. Tja...als wir früh morgends (7:30) dort zum täglichen Füttern ankamen, warteten wir 3 Stunden vergebens auf Delfine. Das hätte es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben. Aber nicht nur das....an dem Morgen habe ich zum ersten Mal seit Mitte Juni wieder Regen erlebt - die Zelte waren zum Glück schon abgebaut und es sollte auch nur bei diesem Schauer bleiben.

Den Tag haben wir dann an diesem fürchterlich kommerziellen Resort verbracht und nach kurzer Diskussion auch überlegt die Nacht hier zu verbringen. Die Hoffnung am nächsten Morgen Delfine zu treffen war noch da. Beim Aufbauen unserer Zeltburg gab es auch schon nächste tierische Begegnung: Aus einem Stuhl, den ich aus der Dachbox holte, seilte sich eine große, fette Spinne ab, als Julia ihn aufstelle. Brrr. Auch hier hatte ich zum Glück meine Kamera mit dem Tele-Objektiv griffbereit und konnte ein Foto in Lebensgröße machen. Die sandgraue Spinne fühlte sich auf dem grünen Rasen sichtlich unwohl. Noch unwohler fühlten sich aber meine mitreisenden Mädels ;-)


Am nächsten Morgen sahen wir dann tatsächlich auch Delfine! Alle Besucher (wenige hundert) standen im Wasser am Strand und ein Delfinmutter schwamm mit ihrem Kind die Reihe entlang. Einige ausgewählte Zuschauer durften denen dann auch Fische geben. Es sah niedlich aus, wenn sie dann ihre Schnauze aus dem Wasser streckten und den Fisch schnappten. 
 



Anschließend hieß es Abschied sagen! Katrin wollte auf einem Schiff für eine Woche als Deckhand arbeiten. Dadurch war in dem Auto der Mädels wieder mehr Platz und meine beiden Mädels (Ellis und Ingrid) wollten mit Saskia und Johanna zurück nach Norden - Exmouth ins schöne Wetter. Nach einem ordentlichen Pfannkuchenfestmahl sind Julia und ich dann alleine weiter nach Süden aufgebrochen. In Perth wird es ein Wiedersehen geben. Von den Mädels habe ich ein tolles T-Shirt bekommen. Ellis hat mit ihrer großartigen kreativen Art eine exakte Darstellung meiner Person und meines Autos gezaubert (Suchbild: Wer findet alle Schäden am Auto?). Sieht echt genial aus! Vielen Vielen Dank! Das wird eine tolle Erinnerung an den Trip und Australien.



Zuzweit gings also weiter. Na sowas, das kam recht unerwartet. Hat aber auch seine Vorteile! Gerade bei dem nicht mehr so tollen Wetter kann man dann einfach im Auto pennen. Der Weg nach Perth war nicht mehr so lang (800km) und es lagen auch nur noch zwei große Ziele auf dem Weg.


Kalbarri Nationalpark - mal wieder viele rote Felsen, große Schluchten und Wasser. Im Gegensatz zum heißen, trockenen Norden gab es hier sehr sehr viele, schöne Wildblumen. Immerhin ist die Gegend dafür bekannt und zur Zeit ist ja auch Frühling. Hier sieht man auch mal lebende Tiere während des Tages, leider keine Schlange, aber drei größere Eidechsen kreuzten unseren Weg. Welch' ein Glück hatte Julia das Teleobjektiv mitgebracht, so waren auch richtige Großaufnahmen möglich.


So langsam näherte man sich auch wieder zivilisierten Gebieten. Das zeigten nicht nur die vielen Besucher im Nationalpark, sondern deren Autos! Im hohen Norden hatte eigentlich jeder einen Geländewagen (4WD), andere Autos sah man kaum auf der Straße. Dagegen war hier alles voll mit glänzenden und hochpolierten PKWs, die sich mit 30 km/h über die ungeteerten Straßen des Nationalparks quälten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich (wie aus dem Norden gewohnt) sämtliche Australier mit 80-90 km/h überholte...und dann in einer Sandwolke verschwand. So richtig gut ausgerüstete 4WD (bei denen mir das Herz aufgeht), sieht man hier auch nicht mehr. Schade! Alles viel zu sehr zivilisiert.


Auf dem weiteren Weg nach Süden kamen wir am "Pink Lake" vorbei! Der heißt nicht nur so, sondern ist tatsächlich pink, unglaublich! Ursache ist wohl irgendein Bakterium, aber warum das nun pink ist....keine Ahnung. Jedenfalls müssen darin viele Bakerien leben, also lieber nicht schwimmen gehen.

Anmerken muss ich mal wieder die hervorragende Ausstattung australischer Parkanlagen. In einer kleinen 20.000 EW-Stadt (für Australien riesig groß) gibt es im Park richtig gute Sportgeräte. Keine alten schimmelgefallenen Holzbalken zum Workout, sondern anständige Geräte. Woran hängts eigentlich in Deutschland? einfache Leitungswasserspender entlang der Laufstrecke sollte man doch auch bei uns anbringen können. Das wäre doch ein mal toller Mehrwert für Parks. 

Die BBQ-Stationen stehen ja wirklich überall - und sind eigentlich auch immer sauber.

  
Delfine gibt es hier nicht nur in der Shark Bay (wo sie freiwillig in die Bucht zum Füttern kommen), sondern entlang der ganzen Küste. Das durften wir eines Morgens nach einer Nacht direkt am Wasser erleben. Beim Frühstück schwamm plötzlich ein Delfin mit der markanten Flosse wenige Meter vom Strand entfernt entlang der Küste. Australien ist schon anders, was Tiere angeht.

 Das letzte Highlight vor Perth war die sogenannte Pinneacle Desert: Ein großer Sandkasten mit vielen säulenförmigen Felsen, die aus dem Sand stechen. Der Regen hat die Steine wohl im Laufe der Jahrtausende so abgewaschen. Irgendwie muss auch zu Urzeiten der viele Sand von Meer (30km) weg, bis hier her transportiert worden sein. Die Aboriginies können es nicht gewesen sein, die haben in ihrer jahrtausendlangen Geschichte eigentlich nichts auf die Reihe bekommen. Nichts, gar nichts haben die erfunden oder entwickelt. Weder Holzhütten, noch nützliche Schriftzeichen. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Man konnte sogar mit dem Auto durch das Gebiet fahren. Leider war das Wetter nicht so gut, dass die Fotos strahlen würden.


Hier gab sich auch nochmal die letzte Chance auf das klassische Australienbesucherfoto mit dem Känguruschild.

Nach weiteren 100km war dann auch schon der Speckgürtel erreicht. Nach einer Nacht am Highway hinter Büschen (es kam leider keine Restarea mehr und im Wohngebiet schlafen ist auch nicht so der Hit) waren wir dann auch schon am Ziel der Etappe! Yiepiie!



Neue Fotos

| | Posted On Dienstag, 4. Oktober 2011 at 16:16

Dank zuverlässigem, kostenlosem und schnellem Internet in Perth gibt es neue Fotogalerien (rechts).

Broome -  die schönsten Sonnenuntergänge Australiens (kann ich bestätigen)

Karijini Nat.P. - Mal wieder Schluchten, rote Felsen usw. aber eben auch Wasserlöcher zum Sauberwerden (Duschen gibts hier ja nur 1-2 mal die Woche).

Exmouth - Traumhafte Strände und schnorcheln im Paradies

Bericht über den letzten Teil der Reise und die restlichen Fotos kommen bald. Schnell aber noch die Fotos vom Keilriemenwechsel:



Grüße aus Perth,
Christian