Zwangspause und Killerspinnen

| | Posted On Sonntag, 30. Oktober 2011 at 04:19


Weiter ging es also im Programm! Die Strecke war ab Esperance ziemlich eintönig! 1800km nur fahren, fahren fahren. Für drei Tage sah der Tagesablauf daher wie folgt aus:

Fahren, Essen, Fahren, Essen, Fahren, Schlafen.

Pausen gab es an den Roadhäusern, geschlafen wurde auf Restareas am Straßenrand ohne jegliche Facilities. Das Wetter passte richtig zu der Tour - Dauernieselregen, das mag zwar beim Fahren nicht stören, wohl aber beim Zelten! Wir haben zum Glück alles ohne größere überlebt. Unterwegs hatten wir auch das längste gerade Straßenstück in Australien, zum Glück musste ich nicht fahren, Marie war ganz heiß darauf. Ich bin immer nur für die kurzen, geraden Stück (10-50km) zuständig. Das reicht mir.



Bevor wir die erste größere Zivilisation in South Australia erreichten, mussten wir auch hier wieder sämtliche Früchte und Gemüse gegessen oder weggschmissen haben. Vor dem Checkpoint hielten wir daher demonstrativ am Straßenrand an und aßen Früchte, alle schafften wir leider nicht. Die Kontrollen am Checkpoint waren aber sehr lasch...wir gaben denen unsere Abfälle und hatten ein netten, kurzes Gespräch mit dem Kontrolleur, Ich sollte zwar nochmal kurz den Kofferraum aufmachen, aber er schaute nicht mal rein. Also haben wir schon wieder unentdeckt geschmuggelt. Hoffentlich verseuchen wir South Australia nicht mit Fruchtfliegen.

Die erste größere Stadt in South Australia war Port Augusta, von dort ging es dann nochmal zu einem Abstecher in die Flinders Range. Eine sehr gebirge LAndschaft mit einem schönen Nationalpark. Am Eingang trafen wir zwei nette Backpacker (Deutsche, war ja klar) und verbrachten die Zeit im Park mit ihnen. Beide waren Automechaniker, das war praktisch. Am ersten Tag im Park hörte man nämlich plötzlich ein merkwürdiges Geräusch von der Hinterachse, am zweiten Tag gegen Mittag (wir waren zum Glück schon wieder auf dem Rückweg nach Port Augusta) lief dann auch Öl der rechten, hinteren Radnarbe. Große Klasse! Die beiden schätzten auf ein kaputte Dichtung. Da wir es an dem Abend nicht mehr bis POrt Augusta geschafft haben, mussten wir irgendwo parken...aber: es tropfte weiterhin Öl aus. Eine Lösung musste her: ICh parkte das Auto auf unserer Restarea so schief wie möglich und tatsächlich lief dann nichts mehr raus.


Am nächsten Tag ging es dann die Suche nach einer Werkstatt los, nach 5 erfolglosen Fragen konnte ich eine finden, die es noch am selben Tag versuchen wollte. Nach 2 Stunden kam dann der Mechaniker, zeigte mir ein Metallteil und meinte: "Das Teil kaputt und ist nirgends in Australien erhältlich.......aber ich versuche das aus einem ähnlichen Teil selber anzufertigen." Puuuh, gerade nochmal gutgegangen. Nach zwei weiteren Stunden wars dann auch erledigt. Mehr als die Hälfte des in Perth verdienten Geldes ging für die Reparatur rauf, mist.

Aber ich sehe ja alles positiv! Es hätte auch im Outback passieren können, es hätte gar nicht mehr zu reparieren sein können, wir haben keinen ganzen Tag verloren, usw usw. Wir haben uns dann auch gleich schon auf den Weg nach Adelaide gemacht und den Tag gestern dort verbracht.

Eine interessante Begegnung hatten wir auf der Restarea auf dem Weg nach Adelaide: In einem Unterstand sah ich endlich(!!) eine "Redback Spider". Also die giftigste - für den Menschen tödliche - Spinne. Yiiepiee. ich dachte schon, ich sehe die nie mehr. Ich versuchte ein Foto zu machen, leider ist sie sehr klein, aber ich denke der rote Rücken kommt deutlich zur Geltung. Wir campten keine 2 meter neben dem Spinnennest, aber ich habe gehört, sie greift eigentlich keine MEnschen an, wenn man sie in Ruhe lässt :-)

Heute morgen ging es dann schon wieder los in Richtung Melbourne. Das Stück dahin wird auf jedenfall kürzer als das letzte (4000km) und auf dem Weg liegt die berühmte Great Ocean Road. Ich hoffe ja nur, dass das Wetter hält! Inwischen haben wir einen Travelmatewechsel gehabt: Pierre (Frankreich, 22) ersetzt Marie! Endlich mal wieder männliche Verstärkung, netter Kerl, ich bin glücklich!
P.S. Dass ich ein Känguru gestreichelt habe, überraschtkeinen mehr zuhause, oder?
Viele Grüße!! Fotos sind übrigens direkt von der KAmera...ein Bild von der Spinne kommt auch noch.

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