Auf ins neue Abenteuer

| | Posted On Mittwoch, 27. Juli 2011 at 03:00

Morgen ist es also so weit! Es geht los. Vermutlich werden wir schon auf dem Weg sein, wenn ihr das hier lest. Ich hoffe es zumindest :-)

Nach den drei ersten Nächten in Cairns sind wir ja in den Daintree Nationalpark gefahren, ein sehr großer Regenwald im nördlich von Cairns. Rund um Cape Tribulation hat sich ein riesiges Touristengebiet entwickelt, was aber eben mitten in der Natur liegt. Unser Ziel war - wie immer - der Campingplatz des NAtionalparks, da es dort am günstigtens ist. Leider war für die erste Nacht (man muss vorher telefonisch oder online buchen) alles ausgebucht, somit konnte ich nur für die zweite Nacht einen Platz klarmachen. Ebenfalls wie immer haben wir einfach auf dem Zeltplatz von anderen übernachtet. Waren zwei australische Backpacker (sowas gibt es auch) und die brauchten mit ihrem Campervan nicht viel PLatz. Am nächsten Morgen kam allerdings dann der Ranger vorbei und wollte die Buchungen überprüfen (das habe ich da zum ersten MAl erlebt, die kommen ja nicht jeden Tag). Ihn hat gewundert, dass wir zu siebt (Helen, Franzi, Marc, Bernat, ich + 2 Holländerinnen) auf auf dem PLatz saßen, der nur für 2 gebucht wurde. Wir meinten dann aber, dass wir erst eben angekommen sind (haha, wir waren gerade beim Frühstück und die Zelte standen hinter uns) und dass wir eine Buchung für die nächste Nacht haben. Das hat er dann auf seiner Liste gesehen und gab sich damit zufrieden :-) Er hat aber wohl gemerkt, dass wir natürlich da schon gepennt hatten.
Der Campingplatz lag mitten im Regenwald, der direkt an den Strand grenzte, man konnte also nicht nur das Rauschen des Meeres hören, sondern war auch in weniger als einer Minute am Strand. Direkt am ersten Tag haben wir aus angeschwemmten Baumstämmen ein Volleyballnetz gebaut. Zum Glück habe ich ja eine Schaufel auf dem Autodach. Werft mal ein Blick auf die Fotos...sieht das nicht traumhaft schön aus? An allen drei Tagen haben wir eine Menge Volleyball gespielt und sind dabei richtig braun geworden. Da es keine Duschen auf dem Platz gab, sind wir natürlich ins Meer gegangen.

Normalerweise wird das Schwimmen überall entlang der Küste hier nicht empfohlen, da es grundsätzlich Krokodile und giftige Quallen geben kann. Die Quallen sind aber eigentlich nur im Sommer da und die Krokodile leben nur im Bereich von Bächen, die  ins Meer fließen. Weder war hier Sommer (haha...28°C im Schatten ist hier eben Winter), noch ein Creek, also nichts wie ins warme Meer. Eine tolle Abkühlung war es allemal.

Ich warte ja immer noch auf eine Begegnung mit Schlangen. ZUmindest einen großen Leguan (mindestens eine Meter lang) haben wir auf unserem Campingplatz gesehen. Nach Krokodilen haben wir vergebens Ausschau gehalten.

Bei diesem Trip war mein neuer Reisepartner fürs Outback auch schon dabei. Marc (28, deutsch) hatten wir auf dem Segeltrip an den Whitsundays kennengelernt und uns dann auf Magnetic Island wieder für einige Tage getroffen. Seit dem wir in Cairns sind, schläft er auch bei uns auf dem Campingplatz. Wir verstehen uns prima. Er spielt Bass in einer Band und kann auch gut Gitarre spielen, praktisch, dass ich eine dabei habe. Außerdem hat er bei AREVA in der Herstellung von Brennelementen für Kernkraftwerke gearbeitet. Das ist ja mein Thema. Na sowas :-)
Ich glaube das wird ein toller Trip bis Darwin zusammen.

Da wir weiterhin zu viert reisen wollen, haben wir noch nach neuen Travelpartnern gesucht. Gefunden haben wir eine Französin (22), die auch schon seit gestern bei uns auf dem Campingplatz ist. Eine weitere Französin wollte eigentlich auch mitkommen. Allerdings hat sie vor zwei Stunden angerufen und gesagt, dass sie ihren Pass verloren hat. Da sie weder ihre ID-Card noch sonst was dabei hat, kommt sie wohl nicht mehr mit. Daher fahren wir vermutlich bis Alice Springs nur zu dritt. Als Ersatz dafür habe ich aber nach anderen Reisenden auf unserer Strecke gesucht und noch ein Auto gefunden. Vielleicht fahren wir im Konvoi.

Gestern stand dann der Abschied von Bernat und Helen auf dem Programm, beide sind mit den Holländerinnen (die wir ja auch schon auf der Segeltour kennengelernt hatten) nach Norden, Cooktown, gefahren. Nach über drei Wochen gemeinsamen Reisens war das ein schwerer Abschied. Vielleicht sehe ich die beiden ja in Spanien bzw. England wieder. Es war eine wunderschöne Zeit in der wir eine Menge erlebt, viele lustige Momente und jede Menge Spaß hatten. Genau wie man es sich wünscht, also ganz anders als die erste Reise von Sydney nach Brisbane.
Von Franzi werden wir uns morgen verabschieden müssen, sie wird hier in Cairns nach Arbeit suchen und danach erst ihre Reise fortsetzen.

Das Outback wird bestimmt spannend. Wenn man sich hier mit Australiern unterhält (was auf dem Campingplatz unvermeidbar ist), sind auf den Haupt-Highways so viele Reisende unterwegs, dass es völlig überlaufen ist. Was auch immer das heißt. Die Gespräche mit den Einheimischen sind aber eigentlich immer sehr nett. Man wird einfach so in der Küche gefragt wo man herkommt, was man vor hat, wo man schon war..usw. Manchmal ergibt es sich dann wie gestern. Ein Farmer aus Tasmanien hat mich zu sich eingeladen und mir Arbeit auf seiner Cattlefarm angeboten, wenn ich gegen Ende des Jahres da unten bin. Ich werde ihn auf jeden Fall mal anrufen, wenn ich da unten Arbeit gebrauchen könnte. Franzi hat letzte Woche in der Pizzaria ein Jobangebot bekomme, nachdem die Pizzariafrau sie gefragt hatte was sie hier so macht (Arbeit suchen). Heute hat mir ein anderer australischer Nachbar auf dem Campingplatz beim Umbau des Autos geholfen. Jetzt habe ich mehr Platz auf dem Dach und damit wiederum mehr Platz unten im Auto. Gerade von den Campern hier kann man eine Menge Tipps zum Reisen in Australien bekommen. Der Farmer aus Tasmanien durchquert beispielsweise gerde Australien von Süden nach Norden und hat wohl auch sonst schon viel von dem Kontinent bereist. Diese Geschichten und netten Gepräche hier sind in Deutschland irgendwie undenkbar.

Die Welt ist soo klein. Beim SPazieren durch Cairns habe ich zwei Arbeitskollegen vom Avocadopflücken getroffen und gestern hat hier ein Pärchen aus KLein-Winterheim neben uns gecampt.

Sooo, in 5,5 Stunden ist die Nacht auch schon vorbei. Mal sehen wie es morgen läuft und ob wir zu viert oder nur zu dritt abreisen. Spannend wird es.
Mal sehen wann wir wieder Internet / Zivilsation erreichen.

Viele Grüße aus Cairns,
Christian

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