Felsen, Wasserfälle, Natur! Wie habe ich es vermisst.
Daher sind wir auch direkt drei Nächte nach unserer Ankunft in Darwin in den Kakadu-Nationalpark gefahren. Inzwischen war Franzi aus Brisbane zu uns gestoßen und wir sind also zu Viert (Marc, Franzi, Ellis, ich) los. Der Park soll wohl sehr besonders sein und ist natürlich auch schon auf den entsprechenden Kommerz ausgelegt. Zum Glück gab es auch ganz einfache Bushcampingplätze! Genau das was wir wollen. Besonders berühmt ist der Park wegen der dichten Besiedlung mit den großen Salzwasserkrokodilen.
In den vier Tagen haben wir wieder jede Menge Felsen, Wasserfälle und Natur erlebt! Besonders einprägsam und mit lang anhaltender Wirkung waren die unzähligen Stechmücken am Zeltplatz, die im benachbarten Drecktümpel (engl. "Billabong") ihre Brutstätte gefunden hatten. Dadurch machte auch der schöne Sonnenaufgang den Billabong nicht wirklich attraktiv. Es gab kaum eine Stelle am Körper, die verschont blieb. Weder "Insect Repellant" noch das große Lagerfeuer am letzten Abend konnten die Viecher von ihren Attacken abhalten.

Leider war ja gerade Trockenzeit, weshalb die meisten Creeks und Wasserfälle im Nationalpark abgeschaltet waren. Dei den "berühmten" Jim Jim Falls tröpfelte nur wenig Wasser herunter, also ganz anders als auf den Fotos angepriesen. Spannend war aber auf jeden Fall schon der Weg zu dieser Attraktion: die letzten 10km waren ein richtiger 4WD-Track, mit Sandbergen, felsigen Flussbetten und Matschlöchern, die es zu durchqueren galt. Hier macht dann auch das Fahren mit einem 4WD so richtig Spaß.


Marc und ich haben uns natürlich in dieser Schlucht direkt an die 6km Wanderung zur Spitze des Wasserfalls gemacht. Auch hier ging es mal wieder über lose Felsen steil den Berg nach oben. Der Ausblick von hier oben war schon beeindruckend (jaja...wie üblich). Hier waren auch einige Wasserlöcher mit wunderschön klarem Wasser, welches dann irgendwann im Wasserfall nach unten stürzte. Durch die Wintersonne und nur ganz geringen Fluss war das Wasser nicht wirklich kalt. Badesachen hatten wir leider keine mit hochgeschleppt, also blieb uns nichts anderes übrig ein wenig FKK zu machen. Ach war das toll :-) Die Wasserstellen hier oben waren einige der wenigen, wo definitiv keine Krokodile erwartet werden, bei allen anderen Gewässern muss man sehr vorsichtig sein.

Nach dem Abstieg und waren wir noch kurz am Fuss des "Wasserfalls" im See zwischen den Schluchten schwimmen. Ein schöner Strand erweckte hier den Eindruck von Meeresidylle :-) Zurück am Auto gab es einen ganz schönen Schrecken: Weil ich das Licht (mal wieder) beim Abstellen angelassen hatte, sprang der Wagen nicht mehr an...
Wir waren im Nirgendwo und auf dem Parkplatz stand kein anderes Auto mehr. Ein Campingplatz war mindestens 10km weit weg und wer weiß, ob da überhaupt jemand ist. Was bleibt da anderes übrig als Anschieben, u

nd das auf einem kleinen, unebenen Schotterparkplatz. Wer schiebt denn nun? Wer kann das Auto beim Schieben starten? Erster Versuch: Negativ, zweiter Versuch (Rückwärts schieben): Negativ. Pause. "Fahrer"-Wechsel. Dritter und vierter Versuch: Negativ. Pause. Verzweiflung. Wir sind ja nicht gerade erst von einer Wanderung in der Sonne zurückgekommen. Ich stellte ich schon darauf ein die 10km zum Campingplatz zu laufen, vielleicht würde ich noch vor Einbruch der Dunkelheit dort ankommen.

Rundumblick: Dort ist eine winzige Anhöhe, die 20m Anschiebweg müssen dann reichen. Ich also ins Auto, die anderen drei haben geschoben. Schieben Schieben SChieben, Zündung rein, Kupplung kommen lassen, Bumms, Knall, Peng, jaaa...er springt an. Yiepie. Die drei sahen ganz schön abgekämpft aus, damit bin ich wohl bei nächster Gelegenheit eine Runde Eis schuldig. Jetzt aber erstmal zurück zum Campingplatz und was richtiges Futtern.


Der dritte Abend war richtig gemütlich, wir hatten ordentlich Holz gesammelt (@Kalli: "Wie macht man Holz?") und ein großes Feuer gemacht. Eine prima Gelegenheit für Stockbrot, Folienkartoffeln und -zwiebeln. Außerdem war es die richtige Atmosphäre für einige "Was geschah?"-Geschichten (Blackstories). Schön wars.


Bevor es am nächsten Tag zurück nach Darwin ging, haben wir noch einen kurzen Abstecher zum "East Alligator River" gemacht, wo uns echte Salzwasserkrokodile versprochen wurden. Dort am Flussufer haben wir auch einige gesehen, besonders eindrucksvoll: Teilweise sind sie aus dem Nichts im Wasser aufgetaucht und genauso plötzlich wieder verschwunden. Also lieber nicht schwimmen gehen. Einige Australier hat es dort trotzdem nicht vom Angeln abgehalten. War ein netten Bild, 50m entfernt von den Krokodilen zu fischen.
Wir haben den Trip gut überlebt und sind wieder heil in Darwin angekommen. Weil es keinen einzigen günstigen oder gleich teuren Caranvanpark gab, mussten wir wieder in das alte Lager am Ende der Flughafenlandbahn....wirklich glücklich waren wir darüber nicht. Wir befinden bestimmt noch eine Lösung.
Fotos bei Flickr kommen in den nächsten Tagen online.
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