| | Posted On Montag, 15. August 2011 at 14:45

Uluru (Ayer's Rock) wird häufig mit Alice Springs gleich gesetzt. Beides liegt zwar im Nirgendwo, aber dennoch im Abstand von gut 500km. Nach einem Tag Reservenauffüllen in Alice Springs ging es dann auf den 7 Tage Trip mit Besuchen von Uluru, KAta Tjunta (Olgas), Kings Canyon und West MacDonnell Nationalpark. Eine umfassende Tourplanung war natürlich auch Pflicht, bei der Entfernung muss man ja auch einen Blick auf die wenigen Tankmöglichkeiten werfen. Die teuerste Tankstelle (besser gesagt: Zapfsäule im Nirgendwo) verkaufte zu Benzin zu 2,13 $/l (mit 1,50€/l für Deutsche also fast ein Schnäppchen.). Hier in Zentralaustralien gibt es übrigens kein normales Benzin, sondern geruchsfreies damit die Aborignies es nicht schnüffeln.

 

Wo können wir schlafen? Am Felsen? Direkt in der Nähe der Sehenswürdigkeiten gab es natürlich nur teure Hotels und auch sehr teure Campingplätze für 18$ p.P. (Vergleich Hostel in Cairns: 16$ / Nacht). 40km vom Uluru entfernt (90 von Kata Tjunta) gab es zum Glück einen recht schönen Bushcampingplatz, also mitten im Nirgendwo ohne jegliche Einrichtungen. Da wir drei Nächte blieben haben wir mein großes Zelt aufgebaut. Selbst mit vier "Betten" immer noch sehr geräumig. Vorallem kann ich darin stehen :-)




Was soll man nun zu den zalhreichen Felsen schreiben? Beeindruckend waren sie! Der Uluru ist ja ein einziger Fels und sieht aus als wäre er so aus dem Boden gewachsen oder vom Himmel gefallen. Das Land drumherum ist ziemlich platt. Ich bin ja nicht so der Typ, der groß mit Fakten Prahlen kann (dafür ist mein Gedächnis einfach zu schlecht). Behalten habe ich mir: Der Uluru ist teilweise für Aborignies sehr heilig, weshalb man ihn nicht besteigen sollte. Verbieten will es der Staat aber nicht, er fürchtet um Besucherrückgänge, was bei einem Eintrittspreis von 25$ (+ die Einnahmen durch teure Übernachtungen usw.) auch spürbar wäre. Ich hätte es nicht gedacht. Aber tatsächlich wollen sehr viele das steile Stück an einer Seite des Fels' erklimmen, zahlreiche Warnungen halten sie auch nicht davon ab. Nicht umsonst heißt der erste Teil des Weges auch: "Herzinfark Anstieg". Nicht wenige Menschen sterben dort jedes Jahr an Herzinfarkt, es ist ja immerhin im Nirgendwo, wo die nächste Klinik hunderte Kilometer entfernt ist.
Nicht aus Angst, sondern aus Respekt vor der Religion (den scheinen die Australier nicht zu haben - was man allerdings leicht nachvollziehen kann, wenn man sich das Verhalten der Aborignies betrachtet - schwieriges Thema) bin ich nur um den Fels gelaufen. Viel erwartet hätte ich mir von der Aussicht sowieso nicht, 360° Rundumblick Wüstenlandschaft - toll. Wandermäßig anspruchsvoll ist es auch nicht, einfach nur eine sehr steile Schräge. Der Rundweg war rollstuhlgeeignet, also auch eher langweilig, man sah aber alle faszinierenden Ecken und Kanten des Steins. An einigen Stellen sieht man auch original Aboriginal-Malereien, die Bedeutung wird nur erahnt.





Den Sonnenuntergang und -aufgang haben wir uns natürlich auch nicht entgehenlassen. Auch daraus wird ein großes Kommerzielles Event gemacht: Unzahlbarviele Busladungen werden zu der Sunset und Sunrise Viewing Area gekarrt. Champagner, Wein und Knabbereien sind im Preis inklusive.
 
Die örtliche Rentnergruppe hatte wohl auch den Weg zum Felsen gefunden und versuchte ihn mit Buntstiften, Pinsel oder Bleistift zu zeichnen. Einem von vieren gelang das auch gut, bei den anderen waren einfach orangene Felsen abgemalt.







Am nächsten Tag sind wir dann weiter zu den Olgas (Kata Tjuta) gefahren. Diese Gesteinhaufen sind ebenfalls sehr hoch und beeindruckend geformt. Sie bestehen nicht aus einem einzelnen Felsen, sondern aus zusammengeklebtem Geröll...interessantes Faktum, ne? Hier sind wir dann auch ein paar Stunden gewandert, wesentlich anspruchsvoller und daher schöner als am Uluru. Den Sonenuntergang haben wir dort natürlich auch wieder zusammen mit zahlreichen Busgruppen genossen. Von einem der Reiseleiter haben wir die zahlreichen übriggebliebenen Knabberein und Getränke bekommen :-) Das war eine tolle Ergänzung zu unserem eher spartanischen Abendessen: Nudeln mit Soße, wie soll es auch anders sein.

Apropos Sonnenuntergang: Es kommt hier weniger auf die Sonne an, sondern eher die kräftigen Farben der Felsen :-)



Direkt an unsere Schlafplatz war ein kleiner Hügel mit feinem, rotem Sand ;-). Also nichts wie rein ins Auto, Vierradantrieb einschalten und los geht es! Was war das ein Spaß! Kein Kindergarten, "das ist was für Papi"!






Das nächste Ziel war dann der Kings Canyon, eine Bergkette nördlich der großen Felsen mit sehr schönen und großen Schluchten. Hier konnten wir uns nur auf der luxuriösen Zeltwiese des Hotelresorts für 18$ p.P. niederlassen. Alles nur Kommerz! Die Wanderung am nächsten Morgen war allerdings das Geld wert. Guckt Euch die Fotos an, dann spare ich mir das Aufzählen von tollen Adjektiven. Marc und ich sind oben auf den Felsen rumgeklettert und haben sogar ein Känguru entdeckt. Deprimierend: Es sprang schneller die Felshügel hoch, als wir hinterher klettern konnten. Die Wanderung war wirklich schön. Müsste ich mich zwischen Uluru und Kings Canyon entscheiden, wäre das auf jeden Fall mein Favourit. Der Blick in hundert Meter tiefe Schluchten war schwindelerregend faszinierend.

 







Damit waren dann die Hauptattraktionen unserer Reise auch schon abgearbeitet. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir noch zur Erholung in einem Nationalpark kurz vor Alice Springs. Die Straße dorthin war eine der vielen, unbefestigten "Dirt Roads", aber wir kamen mit beiden Autos ohne eine Panne gut drüber. Auch hier gab es wieder die üblichen "Wellen" quer über die Straße. Faszinierendes Phänomen: Fährt man langsam (40km/h) darüber wird das ganz Auto durchgeschüttelt, bei hohem Tempo (90km/h) merkt man dagegen gar nichts mehr. Im nächsten Blog werde ich kurz mal für alle Physikinteressierten meine Ideen dazu schreiben. Interessnt ist nämlich auch die Entstehung der Wellen.

Inzwischen sind wir auch schon wieder aus Alice Springs abgefahren und nach vier Nächten auf dem Weg kurz vor Darwin. Dort werde ich mir erstmal wieder Arbeit für die nächsten Wochen suchen. Vorher geht es aber noch mit Marc und Franzi (Travelpartnerin Brisbane --> Cairns) in den großen Kakadu Nationalpark. Mitte September kommt dann Besuch auf den ich mich schon riesig freue! Eine lange Wunschliste mit Mitbringseln aus Deutschland habe ich auch schon :-) Ganz oben steht richtiges, deutsches Brot! ;-)

Schaut Euch die Fotos von Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon an :-) Ein Eintrag zum Ende des Roadtrips kommt in einigen Tagen.

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