Schnorcheln im Paradies

| | Posted On Mittwoch, 28. September 2011 at 07:12

Was man quer durch Australien hört hat sich bestätigt: Die Westküste ist deutlich von der Ostküste verschieden. Das Outback reicht im Prinzip bis direkt zum Meer, entsprechend wenig ist hier los. Broome ist eines der wenigen Touristenzentren, wenn ihr Euch die Fotos anguckt, kann man auch verstehen was die Leute hier herzieht.


Wie hatten Glück und waren genau an den 3 Tagen im Monat da, an denen man den "Stairway to the moon" sehen kann. Wenn bei Ebbe der Vollmond am Strand aufgeht, sieht man auf dem Sand stufige Reflexionen und es sieht wie eine Treppe aus. Das hatte was, leider lies es sich ohne anständiges Stativ nicht fotografieren.
Viel toller war eindeutig der Sonnenuntergang am Weststrand! Nicht umsonst soll man die schönstes Sonnenuntergänge Australiens in Broome sehen können. Mein absolutes Lieblingsfoto ist zur Zeit die Kamelkarawane. 


Das nächste Highlight auf dem Weg nach Süden war Exmouth. Zwischendurch waren wir zwar noch in einem Nationalpark (Karjini), aber dort gab es das übliche Bild zusehen: Rote Schluchten, angenehm erfrischendes Wasser und große Hitze. Auf dem Weg dorthin haben wir am Rand des Highways gecampt. In Deuschland unmöglich: Einfach durch das Gestrüpp am Rand gefahren (Geländewagen :-) ) und dann dort im Abstand von 20m von der Fahrbahn hinter einigen großen Büschen die Zelte aufgeschlagen. Feuerholz hatten wir natürlich auch genug und das Feuer war bestimmt weit sichtbar. Aber außer eingien Road Train Fahrern wirds keiner gesehen 


Am nächsten Tag wollte Julia mal fahren. Das hat sie auch sehr gut gemacht, bis dann auf einmal der linke Hinterreifen platzte. Toll....also, das übliche Programm abspielen. Nicht ohne Grund sind bei Geländewagen die Ersatzreifen sooo leicht zugänglich! Die ganze Szene (siehe Foto) erinnerte an eine australische Baustelle: Einer arbeitet und viele stehen drumherum und schauen zu. Der zerfetzte Reifen sah beeindruckend aus, und ich musste ihn ja noch eine Weile spazieren fahren. Übrigens möchte ich betonen: 16.000 km OHNE eine einzige Panne.


Exmouth war wieder sehr touristisch und wildes Campen ging leider nicht. Aber im Nationalpark haben wir auch ein schönes Fleckchen direkt am Strand gefunden. Direkt heißt: Die Düne hoch, die Düne runter und man steht im Wasser! Und was für Wasser das war: Türkis, wie man sich Meer vorstellt, dazu weißer Strand und blauer Himmel. Kängoroos direkt am Zeltplatz. Urlaubsstimmung :-) Kein Wunder, dass wir hier drei Nächte verbracht haben. 

Die Küste hier ist auch wegen der Korallenriffe beliebt. Es ist zwar nicht so groß und schön wie das Great Barrier Reef im Osten, aber macht was her. Wir sind also recht viel geschnorcfhelt und haben viele bunte Korallen und Fische gesehen. Auch große Manta Rays (Rochen) und Schildkröten konnte man entdecken. Einmal habe ich auch einen kleinen Riffhai gesehen, aber es war hier wie mit den Krokodilen, die haben mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Schöne Sonnenuntergänge gab es hier sogar auch.


Inzwischen sind wir in Carnavon angekommen und es geht weiter in Richtung Shark Bay (Monkey Mia). Dort soll es Delphine in Freiheit geben, die jeden Tag zum Füttern vorbeikommen. Ich bin gespannt.

 










Bezüglich Auto: Irgendwo auf dem Weg ging plötzlich die Servolenkung nicht mehr. Blick in den Motorraum: Keilriemen von Klimaanlage und der der Servopumpe fliegen zerfetzt rum und haben sich teilweise um den Ventilator gewickelt. Also musste ich erstmal meine Armmuskeln arbeiten lassen. Bevor ich nämlich einen neuen Keilriemen draufmache (natürlich als Ersatzteil immer dabei), wollte ich erstmal klären ob ich den Hauptkeilriemen auch wechseln kann. Ziemlich spröde war der nämlich auch schon und dafür muss der von der Lenkung sowieso runter. Gestern Nachmittag hatte ich dann endlich mal die Zeit in Ruhe unters Auto zu krabbeln. Als ich dann plötzlich den Hauptkeilriemen in der Hand hatte, gab es eh kein zurück mehr. :-)

Aber keine Sorge: Nach einer Stunde hatte ich zwei neue Riemen drauf und Old Jöke (Name vom Auto) lenkt sich wieder wie Butter. :-)
Da war nur noch ein Problem...bis zu den Oberarmen schwarz und ölverschmiert. Wo kann man sich denn beim Bushcamping waschen? Also ab mit Shampoo ins Meer, die Natur mag es imr verzeihen.

Internet ist hier leider genauso dünn gesäht wie Menschen und Trinkwasser,mit dem Fotohochladen komme ich daher nicht so hitnerhet. Die Fotos von der Gibb river road sind aber online!


cu

Waschbretter auf 8 Reifen

| | Posted On Donnerstag, 15. September 2011 at 16:42

Die Gibb River Road, etwa 700km unbefestigte Straße und eine Menge 4WD-Tracks davon abgehen. Das nächste große Abenteuer konnte also los gehen.



   Der erste Tag war noch ganz harmlos, mehr als 100km schafften wir nicht, da es ja schon recht früh dunkel wurde. Abseits der Straße sind wir einfach mal einem Track gefolgt in der Hoffnung einen schönen Campspot zu finden. Das fahren auf solchen Tracks zieht sich ein wenig, mehr als 10-20 km/h ist da ja nicht drin. Das Off-Road-Fahren ist hier sooo populär, dass es ganz viele Spuren im Gelände gibt, auf denen irgendwer schonmal gefahren ist. Und was macht man, wenn man irgendwo Spuren sieht? Hinterher fahren....wenn das einige Leute machen, wird das schon ein sehr deutlicher Track.

An einem Fluss etwas höher gelegen haben wir dann auch einen super Spot gefunden. Durch die umgelegten Bäume bei den großen Fluten währende der Regenzeit gab es auch genug Feuerholz! (Es brannte sogar am nächsten Tag noch).  Hier waren wir so richtig in der Pampa, weit und breit keine Menschenseele. Daher konnten wir auch mit vollem Elan Gitarre spielen und am Lagerfeuer singen. Das hier ist so richtiges Outback! Auf der Gibb River Road kamen einem pro Stunde 1-2 Autos entgegen, teilweise auch mal gar keines für eine ewige Zeit. Wenn man allerdings mit einer Panne (oder so) am Straßenrand stand, haben alle angehalten und gefragt, ob sie helfen können. Das ist hier definitiv anders als zu Hause. Leider nur einem einzigen Roadtrain sind wir auf der ganzen Strecke begegnet. Die Staubwolke war bestimmt einen Kilometer lang und als wir auf ihn zum Fotografieren gewartet haben, wurden wir mit Staub eingedeckt.




Die Fahrt am nächsten Tag dauerte erstmal nur sehr kurz. Nach etwa einer Stunde auf der Dirtroad hatten wir Mädels mit ihrem Pajero schon den ersten Platten. Puuh, ok. Also ohne Warndreieck rechts am Straßenrand angehalten. Ich durfte mich ausdrücklich nur aufs Anweisen (und natürlich Fotografieren) beschränken, damit die Mädels lernen wie es geht, falls ich mal nicht da bin. Das mache ich doch gerne. Gut, dass sie es geübt haben, keine drei Stunden später hatten sie den nächsten Platten. Aha, daher wird in jedem hatten leider nur einen. Also kam der zweite von mir.




Zeit für einige Schluchten (Gorges) entlang der Gibb River Road  hatten wir danach sogar auch, dafür ist ja das Gebirge hier (Kimberleys) so berühmt. Malerisch schöne Schluchten. Den nächsten Abend haben wir dann auch in der Nähe solch einer Schlucht verbracht. Vorher waren wir natürlich in dem See schwimmen. Traumhaft, die letzte Dusche war zwar erst 48 STunden her, aber bei der tropischen Hitze hier schwitzt man doch sehr stark. Gecampt haben wir hier auch wieder mitten in der Wildnis, nur die Steinringe zeugen von früheren Campern. Am nächsten Morgen ging es natürlich noch einmal ins Wasser. Der aus dem Wasser ragende Fels in Kombination mit den langen Blättern der Palmen bot sich für schlüpfrige Bilder an, die Mädels hatten Spaß! 


So ging das dann noch drei Tage weiter :-) Schöne Schluchten, keine Duschen, hin- und wieder mal Baden, Plumpsklos mit Ausblick, zahlreiche kleine und große Flüsse und Wasserlöcher, die durchquert werden mussten.


Highlights waren noch ein Creek (Bach, kleiner Fluss), der durch einen Berg hindurchfloss (Tunnel Creek). Hier sind wir durchgelaufen (also im Wasser), was im Stockfinstern (nur mit Taschenlampenlicht) ein kleines Abenteuer ist, da man ja nie sieht wie tief es denn wird.


In einer andere Schlucht haben wir dann auch endlich mal Freshwater Krokodile gesehen. Zahlreiche gammelten auf dem warmen Sand in der Sonne oder im Wasser. Obwohl sie einen gefährlichen Eindruck machen, haben sie Angst vor Menschen. Kommt man näher als 2m an sie ran, fauchen sie und hauen schnell ab. Ist mir auch ganz recht so, diese Krokodile leben hier nämlich in so ziemlich jedem Gewässer, also auch in unseren Badewasserlöchern.


Nach 4 Nächten, 6 Tagen ohne Dusche, insgesamt 3 Reifenpannen (ja, ich hatte auch ein ganz kleines Loch, konnte das aber selbst flicken) und jeder Menge neuer Eindrücke von schöner Natur sind wir dann auch an unserem nächsten Ziel "Broome" angekommen. Nach einer Nacht auf einem kommerziellen Caravanpark zog es uns aber schon wieder zum Bushcamping ans Meer. Vielleicht schreibe ich darüber später was. Jetzt kommt erstmal das nächste Highlight meiner Reise: Julia kommt mich aus Deutschland besuchen! Juhuu :-)

Fotos von Litchfield sind online!! Unbedingt angucken! Fotos von der Gibb RIver Road und so kommen noch.

D.I.Y. - Mach's Dir selbst!

| | Posted On Mittwoch, 14. September 2011 at 19:27

Als ich das Auto vom Stoßdämpferwechsel abholte, meinte der Mechaniker, dass ein Gummiring (so ne Art Gummistoßdämpfer) an der Aufhängung der Hinterachse kaputt ist. Aus diesem Grund wäre wohl auch der Stoßdämpfer abgebrochen (ja, nicht nur kaputt, sondern richtig ab) und als Folge davon auch der kaputte Reifen. Er meinte, wenn ich ohne es zu reparieren auf die "Gibb River Road" fahren wollte, würde er mich morgen mit seinem Abschlepper zurückholen. Leider hatte er das Ersatzteil nicht da und die Bestellung hätte 5 Tage gedauert. Oh nein, wir wollten morgen doch schon weiter.

Der Mechaniker empfahl mir dann einige andere 4WD-Werkstätten, die vielleicht dieses Teil an einem alten Auto hätten. Also nichts wie los! Bei einer Werkstatt wurde ich auch fünding, ein ähnliches Pajero-Modell stand rostend im Hof und diente wohl als Ersatzteillager. Am nächsten Tag sollte ich wiederkommen.

Da der Chef und wohl kein anderer am nächsten Morgen selbst keine Zeit hatte, hat mir der Mechaniker gezeigt wo das Werkzeug ist und gemeint ich könnte es mir ja auch selbst abbauen und einbauen. Puuh, Na klar bekomme ich das hin. :-)
Also los! Unters alte Auto gekrochen und erstmal begutachtet. Nach einer Stunde wars erledigt, eigentlich ging der Aus- und Einbau ganz gut, nachdem erstmal die angerosteten Muttern gelöst waren. Mit dem neuen Gummiring war auch endlich das schlagende, metallene Geräusch beim Fahren verschwunden. Man was war ich stolz auf mich :-)

Gibt es das eigentlich auch bei uns? Hier ist das wohl ziemlich üblich, dass man auch selbst Hand anlegen kann. Bei sovielen alten Autos (überwiegend Geländewagen) ist das natürlich auch recht einfach möglich. Der Motorraum bei meinem alten Auto ist ziemlich übersichtlich.

Spät, aber mit gut gerüsteten Autos gings dann endlich auch in Richtung "Kimberleys" los. Hier noch einige Fotos vom Plattenreifen und der Fahrt nach Kununurra.




Goodbye Darwin

| | Posted On Mittwoch, 7. September 2011 at 13:30

Nach drei langen Wochen in Darwin ist nun auch schon diese Zeit wieder vorbei. Wirklich traurig kann man darüber nicht sein, da es hier außer keiner Arbeit und teurem Alkohol auch sonst nicht viel gab. An die tropische Hitze hatte man sich ja schon lange gewöhnt und auch das Campen ist inzwischen Routine.Am Montag gign die Reise schon weiter nach Broome und Perth entlang der Westküste. Wie beim letzten Trip sind wir mit zwei Autos unterwegs, diesmal aber mit zwei Geländewagen (4WD). Das hat einen guten Grund: Zwischen Darwin und Broome liegen die "Kimberlys", ein wohl sehr schönes Gebirge durch das eine 700km lange, unbefestigte Straße führt. Außerdem gehen von dieser  zahlreiche 4WD-Tracks ab, die wir natürlich auch mitnehmen möchten.

Neue Travelmates habe ich auch gefunden. Neben den drei Deutschen Mädels aus der Heimat (die mit ihremPajero fahren), habe ich eine Hollländerin (Ingrid) und eine Deutsche (Luisa) dabei. Wir verstehen uns recht gut. Leider bin ich der einizge Kerl! Man glaubt es kaum, aber in Darwin hat in den letzten zwei Wochen kein Typ einen Lift entlang der Westküste gesucht, nur zahlreiche Mädels. Die Typen hatte alle selber ein Auto und Mitfahrer gesucht. Nun ja....es muss jetzt einfach so gehen. Kleiner Trost: Ingrid ist fast so groß wie ich *haha* und hat mir auch schon wie ein Mann beim Reifenwechsel geholfen.

Jaaa...Reifenwechsel...nach sage und schreibe über 16.000km die erste Panne! Man glaube es kaum. Mitten auf einer Dirt-Road zum Campingplatz hatte ich gestern einen Platten. Es hat natürlich einen der besseren Reifen getroffen *schnief*. Aber es hatte schlimmer kommen können. Es war super Wetter, nicht mehr so heiß, da schon Sonnenunterang. Es war zwar auf der Fahrerseite, aber es kam kein Auto mehr vorbei. Ich hatte alles griffbereit und dreckig / verschwitzt war ich auch vorher schon.
Der Reifenwechsel an sich ging erstaunlich einfach, ein Problem war nur, dass ich das Auto nicht an einem der Karroserieträger anheben konnte, sondern das an der Achse machen musste. Die ist weiter unten und man muss unters Auto krabbeln. Weiteres Problem: Der Stofdämpfer ist gebrochen und total im Eimer....puuhh...naja...dafür war ja die letzten Monate und 16.000km gar nichts. Der Stoßdämpfer muss irgendwo auf dem Weg von Darwin was abbekommen haben. Das erklärt hoffentlich auch die merkwürdigen Geräusche auf den letzten Kilometern.
Beides wird jetzt gerade hier in Kununurra repaiert. Das ist überhaupt die zweitteuerste Stadt (für mich) in Australien. Für zwei neue Stoßdmäpfer, neuen Reifen, Autoummeldung( hatte ich noch nicht bezahl) und Autoregistrierung verlängern sind ingesamt 800$ draufgegangen......in Perth muss Arbeit her!

Internet ist auch teuer: 10 Min. 1$. Zum Glück kann ich offline schreiben und dann gleich reinstellen. Melde mich in Broome wieder imt hoffentlich nuen Fotos. McD gibt's hier nicht, daher auch noch nicht die Fotos vom Litchfield....nicht mal Handyempfang habe ich hier...oh man.

Naja...Mit hoffentlich fitten Auto geht es jetzt in Richtung Kimberlys! Ole Ole Ole

Abenteuer am laufenden Band

| | Posted On Sonntag, 4. September 2011 at 14:45

Kakadu oder Litchfield? Allen angehenden Australienreisenden kann man nur Litchfield empfehlen, hier gibt es alles: Viel Wasser, Viel Feuer, Abenteuer und keine Mücken und Krokodile :-)

Zur puren Entspannung haben wir uns einen abgelegenen Zeltplatz ausgesucht, der auch nur mit einem Geländewagen erreicht werden kann. Daher ging es direkt am ersten Tag auch schon durch Flussläufe und über sandige Tracks durch den Nationalpark. Für mich war das ja nach über 15.000 km (!! in vier Monate!!) mit dem Auto nichts neues mehr, aber meine Mitfahrer fanden das schon mächtig interessant und amüsant. So einsam waren wir auf dem Zeltplatz gar nicht, vier Australier hatten auch noch ihr Lager aufgeschlagen. Nachdem das große Zelt stand sind wir natürlich auch erst einmal zu den Wasserfällen gelaufen. Die 1,7km in der mörderischen Hitze haben sich ziemlich gezogen, die Abkühlung in dem See war es aber wert. Glücklicherweise gibt es hier im ganzen Park keine Salzwasserkrokodile, jedenfalls nicht in der Trockenzeit, also sollte es eigentlich nicht geben...zu 99%, vermutlich. Süßwasserkrokodile habe ich leider noch keine gesehen.


Der Abend am Lagerfeuer mit Gitarre (aber ohne Alkohol - im Gegensatz zu fast jedem Abend an der Ostküste) war natürlich für die drei Mädels (Saskia, Katrin und Johanna) etwas schönes Neues :-). Mit den Gepflogenheiten und Sitten des Campings müssen sie sich jetzt für die nächsten Wochen anfreunden, ich denke das schaffen sie :-). Kochen und Essen  im Dunkeln hat übrigens den Vorteil, dass man nicht sieht welche Tiere im Essen liegen und man mitisst. Auch sonst geht ja alles ein wenig dreckiger zu, Camping eben.


Der nächste Tag im Nationalpark sollte uns weiter entlang des langen 4WD-Tracks zu einem anderen abgelegenen Wasserfallen führen. Hier waren noch mehr Creeks und auch ein längeres Stück Fluss zu durchqueren. Zeit fürs nächste Abendteuer! Bevor wir in den Fluss fahren werden, wollte ich erstmal zu Fuss durchlaufen um nach zu tiefen Stellen Ausschau halten. Das Auto ließen wir auf einer Seite stehen und den Motor an...dachte ich jedenfalls...als ich zurückkam lief der Motor nicht mehr und nach dem Starten ging er immer wieder gleich im Standgas aus. Und jetzt? Also mal wieder Motorhaube auf, Gaszug checken! Oh ha...der war ein wenig "ausgeleihert", vermutlich weil es ziemlich heiß war und beim Offroadfahren doch wärmer im Motor wird als auf dem Highway (Fahrtwind fehlt ja auch). Ich war ja überrascht, wie simple das Gas funktioniert. Einfach nur ein Draht, der zum Gaspedal führt...wäre ich zuhause hätte ich mir da schon längst irgendwas ans Amarturenbrett gebaut um den einzuspannen - so eine Art Tempomat. Jetzt hieß es erstmal Werkzeug auspacken, schrauben und Gaszug irgendwie spannen. Es hat auch gut geklappt und ich konnte mir zufrieden selbst auf die Schulter klopfen :-).


Der Weg runter zum Fluss sah ziemlich steil aus (Foto) und ich hatte Bedenken, ob wir den auf dem Rückweg wieder hochkommen. Abenteuer! Die Flussdurchfahrt war dann unspektakulärer als gedacht, höher als das Trittbrett an der Seite war das Wasser nie. Der unter Wasser blubbernde Auspuff muss wohl lustig ausgesehen haben.

Die Wasserfälle hier ("Surprise Creek") waren wieder recht mickrig, da ja Trockenzeit war. Aber viel mehr Spaß haben uns die Wasserbecken auf verschiedenen Höhen gemacht. Oberhalb von einem See war ein Pool und darüber noch einer. Warum auch immer (Geologen sind gefragt), waren diese Pools ziemlich tief. Nach einigem Zögern sind wir dann auch hemmungslos von der 4-5m hohen "Poolfelswand" gesprungen. Wow, höher als einen Sprung vom 3m Brett hatte ich bisher noch nicht. Klasse, das musste gleich wiederholt werden. Dank Serienbildaufnahme mit der Kamera konnten wir auch jedes Detail festhalten. Leider habe ich es auch nach mehreren Sprüngen noch nicht geschafft ein freundliches Lächeln aufzusetzen...dafür war der freie Fall doch noch ein wenig zu ungewohnt. Irgendwie kam da die Lust auf Fallschirmspringen auf. Hier ist das ja leider sehr teuer (350$). Hier waren wir übrigens neben einem Pärchen die einzigen Besucher.


Bei der Rückfahrt auf den Campingplatz (die Steigung am Fluss meisterten wir ohne Probleme, war völlig langweilig) waren einige Ranger mit ihren Pickups und kleinen Wasserspritzen eifrig damit beschäftigt ein Buschfeuer irgendwie einzugrenzen..oder doch nicht? Einer von denen ging mit einem Flammenwerfer rum und legte noch zusätzlich Feuer. Komische Sitten. Wir fragten, ob wir gefahrlos auf dem Zeltplatz schlafen könnten, joa - wäre kein Problem. Es waren auch noch einige andere Camper dort. Also kein Problem.
Noch ein Runde Schimmen unterm Wasserfall und dann Kochen. Heute Abend gabs statt Gitarre am Lagerfeuer Stockbrot, auch was Nettes :-)

Der nächste Morgen war wir Weihnachten: Ein Australier vom Nachbarzeltspot kam mit zwei Kisten voller Lebensmitteln zu uns. Er würde heute in Darwin auf ein Schiff steigen und bräuchte die nicht mehr. Wollen wir die haben? Na klar! Zum Frühstück haben wir uns dann erstmal noch ein kaltes Bier und ein Sprite gegönnt. Auch den restlichen Inhalt haben wir gerne angenommen.

Unser Trip führte uns heute zu den touristischen Punkten (meistens Wasserfällen und Termitenhügen (siehe Fotos ) ) des Nat.P. die mit jedem PKW erreicht werden können. Entsprechend voll war es dort auch. Hier wurde es im Wasser und am Ufer fast schon zu eng. Was waren wir froh, dass unser Hauswasserfall so schwer zu erreichen ist. Schön wars hier definitiv, viel erklären brauche ich nicht, schaut Euch die Fotos an.



Apropos schwer zu erreichen! Als wir nach 10km 4WD-Track zur Abzweigung zu unserem Zeltplatz kamen, war der Weg kreuz und quer mit Flatterband abgesperrt, auf einem Zettel stand, dass er gesperrt ist! NA sowas, wir haben immerhin unser Zelt noch da stehen. Also was macht man? Einfach einen größeren Bogen um die Sperre über die verbrannte Erde (hier hat es in den letzten Tag wohl alles niedergebrannt) gefahren. Es war aber ein beeindruckendes Bild: Der hellrote 4WD-Track schlängelt sich durch schwarze, frisch verbrannte Erde mit noch rauchenden Baumstümpfen. Auf den 2 km zum Zeltplatz lagen dann auch dicke Bäume quer übern Track, denen wir auch wieder über die verbrannte Erde ausweichen mussten. Die Flammenfront (klingt dramatisch, waren aber eigentlich nur kleine Flammen) hatte sich auch schon auf einige 100m dem Campingplatz genähert. Entsprechend des Hinweiszettels war auch unser Lager das einzig verbliebene auf dem Platz. Es wurde schon langsam dunkel. Eine kurze Diskussion hatte dann zum Ergebnis, dass wir Abbauen und noch heute Nacht nach Darwin fahren. Hungrig wie wir waren, haben wir aber natürlich vorher noch gekocht.Diea Flammen haben den Zeltplatz vermutlich nicht erreicht, aber bevor wir in der Nacht vollkommen eingeräuchert worden wären, war das wohl die richtige Entscheidung.

Der Rückweg auf dem Track war richtig romantisch. Entlang der Berge sah man eine orangeleuchtende Flammenfront. Die Dunkeln offroad zu fahren ist noch mal eine Herauforderung mehr, besonders wenn man dann noch vom Track runter muss um die Bäume zu umfahren. 

Heil angekommen in Darwin war natürlich der erste Stopp McDonald für ein kaltes "SoftServe Cone". Zum Glück hatten wir schon fiür einige Nächte mehr im Hostel gebucht und nur diese Pause eingeschoben. Dort wollte man natürlich sofort wissen, warum wir schon heute und mitten in der Nacht zurückkommen. Dass wir "knapp den Flammen entkommen sind", hat sich dann bis zum morgen im kleinen Hostel ganz schnell rumgesprochen!

Die Fotogalerie zum Litchfield Nationalpark kommt bald online.