Waschbretter auf 8 Reifen

| | Posted On Donnerstag, 15. September 2011 at 16:42

Die Gibb River Road, etwa 700km unbefestigte Straße und eine Menge 4WD-Tracks davon abgehen. Das nächste große Abenteuer konnte also los gehen.



   Der erste Tag war noch ganz harmlos, mehr als 100km schafften wir nicht, da es ja schon recht früh dunkel wurde. Abseits der Straße sind wir einfach mal einem Track gefolgt in der Hoffnung einen schönen Campspot zu finden. Das fahren auf solchen Tracks zieht sich ein wenig, mehr als 10-20 km/h ist da ja nicht drin. Das Off-Road-Fahren ist hier sooo populär, dass es ganz viele Spuren im Gelände gibt, auf denen irgendwer schonmal gefahren ist. Und was macht man, wenn man irgendwo Spuren sieht? Hinterher fahren....wenn das einige Leute machen, wird das schon ein sehr deutlicher Track.

An einem Fluss etwas höher gelegen haben wir dann auch einen super Spot gefunden. Durch die umgelegten Bäume bei den großen Fluten währende der Regenzeit gab es auch genug Feuerholz! (Es brannte sogar am nächsten Tag noch).  Hier waren wir so richtig in der Pampa, weit und breit keine Menschenseele. Daher konnten wir auch mit vollem Elan Gitarre spielen und am Lagerfeuer singen. Das hier ist so richtiges Outback! Auf der Gibb River Road kamen einem pro Stunde 1-2 Autos entgegen, teilweise auch mal gar keines für eine ewige Zeit. Wenn man allerdings mit einer Panne (oder so) am Straßenrand stand, haben alle angehalten und gefragt, ob sie helfen können. Das ist hier definitiv anders als zu Hause. Leider nur einem einzigen Roadtrain sind wir auf der ganzen Strecke begegnet. Die Staubwolke war bestimmt einen Kilometer lang und als wir auf ihn zum Fotografieren gewartet haben, wurden wir mit Staub eingedeckt.




Die Fahrt am nächsten Tag dauerte erstmal nur sehr kurz. Nach etwa einer Stunde auf der Dirtroad hatten wir Mädels mit ihrem Pajero schon den ersten Platten. Puuh, ok. Also ohne Warndreieck rechts am Straßenrand angehalten. Ich durfte mich ausdrücklich nur aufs Anweisen (und natürlich Fotografieren) beschränken, damit die Mädels lernen wie es geht, falls ich mal nicht da bin. Das mache ich doch gerne. Gut, dass sie es geübt haben, keine drei Stunden später hatten sie den nächsten Platten. Aha, daher wird in jedem hatten leider nur einen. Also kam der zweite von mir.




Zeit für einige Schluchten (Gorges) entlang der Gibb River Road  hatten wir danach sogar auch, dafür ist ja das Gebirge hier (Kimberleys) so berühmt. Malerisch schöne Schluchten. Den nächsten Abend haben wir dann auch in der Nähe solch einer Schlucht verbracht. Vorher waren wir natürlich in dem See schwimmen. Traumhaft, die letzte Dusche war zwar erst 48 STunden her, aber bei der tropischen Hitze hier schwitzt man doch sehr stark. Gecampt haben wir hier auch wieder mitten in der Wildnis, nur die Steinringe zeugen von früheren Campern. Am nächsten Morgen ging es natürlich noch einmal ins Wasser. Der aus dem Wasser ragende Fels in Kombination mit den langen Blättern der Palmen bot sich für schlüpfrige Bilder an, die Mädels hatten Spaß! 


So ging das dann noch drei Tage weiter :-) Schöne Schluchten, keine Duschen, hin- und wieder mal Baden, Plumpsklos mit Ausblick, zahlreiche kleine und große Flüsse und Wasserlöcher, die durchquert werden mussten.


Highlights waren noch ein Creek (Bach, kleiner Fluss), der durch einen Berg hindurchfloss (Tunnel Creek). Hier sind wir durchgelaufen (also im Wasser), was im Stockfinstern (nur mit Taschenlampenlicht) ein kleines Abenteuer ist, da man ja nie sieht wie tief es denn wird.


In einer andere Schlucht haben wir dann auch endlich mal Freshwater Krokodile gesehen. Zahlreiche gammelten auf dem warmen Sand in der Sonne oder im Wasser. Obwohl sie einen gefährlichen Eindruck machen, haben sie Angst vor Menschen. Kommt man näher als 2m an sie ran, fauchen sie und hauen schnell ab. Ist mir auch ganz recht so, diese Krokodile leben hier nämlich in so ziemlich jedem Gewässer, also auch in unseren Badewasserlöchern.


Nach 4 Nächten, 6 Tagen ohne Dusche, insgesamt 3 Reifenpannen (ja, ich hatte auch ein ganz kleines Loch, konnte das aber selbst flicken) und jeder Menge neuer Eindrücke von schöner Natur sind wir dann auch an unserem nächsten Ziel "Broome" angekommen. Nach einer Nacht auf einem kommerziellen Caravanpark zog es uns aber schon wieder zum Bushcamping ans Meer. Vielleicht schreibe ich darüber später was. Jetzt kommt erstmal das nächste Highlight meiner Reise: Julia kommt mich aus Deutschland besuchen! Juhuu :-)

Fotos von Litchfield sind online!! Unbedingt angucken! Fotos von der Gibb RIver Road und so kommen noch.

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