Auf Auf Autoverkauf

| | Posted On Mittwoch, 30. November 2011 at 14:40

Die Blue Mountain-Tour war gefühlt der Abschluss in Australien. Was danach kam war eigentlich nur noch Zeittotschlagen. Hauptziel der letzten 3 Wochen war eigentlich nur der Verkauf von meinem geliebten 4WD.  Autoverkauf - ein Thema für sich! Die gute Nachricht zuerst, es ist verkauft. :-) 

Eigentlich ist hier der Autoverkauf ziemlich einfach, es gibt drei mögliche Wege: Anzeige bei Gumtree, Anzeige in Hostels aushängen, Auto in der Victoria Street parken und auf willige Käufer warten. Leider schied die dritte Möglichkeit aus, da die Stadt Sydney das ausdrücklich verboten hatte. Die Ranger (die regelmäßig mehrmals am Tag) das Parken kontrollierten, wiesen mich mehrfach darauf hin. Scheinbar haben sich die Anwohner beschwert, dass Horden von Backpackern mit Ihren Autos in der Straße parken, in den Autos schlafen und gegen die Bäume pinkeln. Und nun? Wo kann man jetzt parken und seine Notdurft verrichten? 



Fleißig wie ich bin, habe ich alle Straßen hier abgelaufen und im jeden Hostel meinen Aushand angepinnt. Die Anzeige bei Gumtree war auch recht ansprechend. Trotzdem gab es in der ersten Woche nur sehr sehr wenige Rückmeldungen. Das härteste war eine Gruppe junger Deutsche, die mit einem KFZ-Meister ankam. Der hat nicht nur am Motor gelauscht (mit dem Schraubschlüssel), sondern auch sein Ohr an den Auspuff gehalten. Sein Fazit: Mit meinem Auto würde er keinen Meter fahren bevor nicht mindestens 2000$ investiert werden. :-( Das war ein tolles Auto...mit dem man super fahren konnte. Ok, kaputte Stoßdämpfer und einige andere Macken hat das Auto, aber diese Aussage war ganz schön deprimierend. 

 

Nach über eine Woche habe ich dann die Anzeige nochmal bei Gumtree reingestellt und bin ein wenig mit dem Preis runtergegangen. Wie üblich: Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Auf diese Anzeige kamen wesentlich mehr Rückmeldungen, drei waren auch schon sehr zuversichtlich. U.a. zwei Deutsche Jungs, die mein Auto richtig toll fanden. Kurz nach der Probefahre kam dann auch die erlösende Nachricht: "Wir nehmen es!" Was war ich erleichert.
Und dann irritiert: In keinster Weise haben sie versucht zu handeln. Hallo? Ich habe doch extra den Preis höher angesetzt und das gehört doch einfach dazu. Naja, es soll mir egal sein, die beiden Jungs wissen schon was sie tun. Dachte ich jedenfalls. Allerdings hatten sie bisher weder Reifenwechsel gemacht noch eine Batterie überbrückt. Meine Wunsch: "Gute Fahrt" war also ernster gemeint als ihnen vielleicht bewusst. Ein wenig sentimental wurde ich dann beim Ausräumen vom Auto schon. Die Freude über den großen Schritt in Richtung Heimat war dann aber doch größer. 

Eigentlich hatte ich ja geplant noch einige Nächte in Tasmanien zu verbringen, aber das schaffe ich leider nicht mehr. Mindestens 6 Tage müsste man da schon verbringen und so kurzfristige Flüge sind verdammt teuer. Dort hätte dann ein Auto alleine mieten und reisen müssen.  Außerdem habe ich ja noch einige "Aufgaben" in Sydney zu erledigen: u.a. Souveniers einkaufen, Rettungsdienst mitfahren, Feuerwehr besuchen.

Seit drei Wochen schlafe ich jetzt übrigens im gleichen Hostel, im gleichen Bett. So lange war ich bisher noch nie an einem Ort. Im nächsten Eintrag werde ich ein wenig über das (Hostel-)Leben in Sydney, Bootfahren auf einer 50m Yacht und Joggen am Opernhaus schreiben. Hier seht ihr übrigens ein Foto aus dem Badezimmerfenster (von denen es hier zu wenige gibt). Harbour Bridge und Opera House, toll, ne? Das Waschbecken ist typisch Australisch und bekommt noch einen eigenen Beitrag gewidmet.


 

Ja ja so blau blau blau

| | Posted On Donnerstag, 24. November 2011 at 14:51

 Hatte ich eigentlich alles in Australien gesehen?

Nein, zur vollkommenden Besichtigung des Landes fehlten noch die "berühmten" Blue Mountains westlich von Sydney. Auf Grund der Nähe zu einer Großstadt sind sie ein ähnlicher Touristenmagnet wie die Great Ocean Road zwischen Melbourne und Adelaide!Praktischerweise führt der Freeway direkt vierspurig dorthin. Natürlich hatte ich mir auch für diesen Trip Travelmates gesucht, und hier zeigte sich mal wieder, wie klein Australien ist. Amit, 23, ein Isreali hatte sich auf meine Anzeige gemeldet war ganz ok. Im Verlauf der Fahrt stellte sich heraus, dass er mit Tal (von Perth bis Melbourne an Bord und dann kurzfristig abgesprungen) hier in Australien vor Monaten gestartet war und mit ihr dann einige Zeit zusammengereist war. Die haben sich dann aber wohl gestritten und gingen auseinander. 


Die andere Reisebegleitung war Nicole, eine Kiwi (Neuseeländerin, 23), die wohl mal rauswollte und durch Australien reist. Sie war auch recht nett und lag mit Amit auf einer Wellelänge. Man sucht doch immer nach Herausforderungen und natürlich war sie ein :-) Absolut strenge Veganerin, also nicht nur kein Fleisch, sondern auch keine Milch, kein Yogurt, keine Eier. Jedem das seine, man kann sich auch mit einer neunschwänzigen Peitsche den Rücken blutig hauen...soweit meine Gedanken, als sie das erzählte. Naja, in weiser Voraussicht hatte sich schon vorher ihr Essen für den ganzen Trip eingekauft.

Nach 1,5 Stunden waren wir sogar schon am Ziel, ein Katzensprung für australische Verhältnisse und meine bisherigen Reisen. Vor Ort mussten wir uns vor zahlreichen asiatischen Touristen, alle bewaffnet mit riesengroßen Kameras in Acht nehmen. Ganze Busgruppen prügeln sich am Aussichtspunkt um Einzelaufnahmen. Bei ca. 60 Leuten pro Bus kann das dauern, bis Individualtouristen wie wir freie Sicht haben. Nein, nein, nein! Das ist nicht das Australien, das ich liebe.

Nun zur Attraktion hier: Schön, drei ausgewaschene Felshügel. Toll, in der Anordnung einmalig in Australien.

Nichts wie weiter. Stop. Vorher sollte ich noch erzählen, dass der Ausblick über die Täler und Berge der "Blue Mountains" ziemlich fasziniert hat. Das wiederrum hat mich stutzig gemacht. Sie kommt aus Neuseeland?!? Haben die da vergleichbare Berge und Täler? Vielleicht hat sie ihr Land noch nicht gesehen. Ich freute mich jedenfalls auf die Wanderungen durch das große Tal am nächsten Tag. Und dabei dachte ich nicht an den rollstuhlgerechten Holzbretterweg, der einen hautnahen Eindruck der Natur vermitteln soll. Dass ich nicht Lache!


Der Zeltplatz war zum Glück abgelegen und ruhig, ein kleiner Pfad führte zu einem Lookout. Und schwupps, da rührt sich doch was im Gebüsch! Die Kamera war natürlich gleich im Anschlag und fing die (kleine) Schlange ein. Ob es eine Gefährliche war? Keine Ahnung! Das ist Natur "hautnah": wilde Tiere, die keinen Meter entfernt den Weg kreuzen. Kiwi war auch ziemlich überrascht, aber begeistert. (Weiteres Foto bei Flickr).

Der Abend war ganz nett, natürlich trafen auch andere internationale Backpacker ein und wir hatten die üblich abwechslungsreichen Gespräche über Gott und die Welt. Abgesehen vom plötzlichen Aufblitzen des Blau(und Rot)lichts der örtlichen freiwilligen Feuerwehr auf der Suche nach einem gemeldeten Waldbrand wars ein ruhiger Abend. (Leider) Ein letztes Mal Campen, ein letztes Mal im Busch kochen und (hoffentlich) zum letzten Mal auf ein Buschklo.


Der nächste Tag begrüsste uns mit geschlossener Wolkendecke und Regen kurz nach dem wir unsere Sachen gepackt hatten. Trotzdem stoppten wir noch an einigen Lookouts. Die Aussicht war wegen der Wolken und Regen nicht der Rede wert, an einem fanden wir aber einen Geocache - Wow - "versteckt" unter einem vorstehenden Stein. Natürlich haben wir uns ins Buch eingetragen und Amit hat sein Pick gegen einen Marienkäferanstecker getauscht. 



Auf dem Weg zum Besucherzentrum der Blue Mountains wurde der Regen so stark, dass uns die Lust aufs Wandern vergangen war. Alternativ bestaunten wir die kitschigen Souvenirs und die Touristen, die sie kauften. Draußen herschte immer noch herbstliches Weltuntergangswetter. Nach der Mittagspause in einer BBQ-Hütte (sogar das Auto passte drunter) ging es dann einen Tag früher als geplant zurück nach Sydney.

 Noch ein Hinweis, die Blue Mountains sind wunderschön und sicherlich eine Reise wert, wenn man nicht unbedingt schon den Rest von Australien gesehen hat :-) Die Wanderungen hier haben bestimmt auch ihren Reiz, wenn das Wetter schön ist.

 


Ein Kreis schließt sich

| | Posted On Mittwoch, 23. November 2011 at 08:27

 Die Ankunft in Sydney war so schrecklich wie man sie sich als Autofahrer vorstellen kann. Neben einem Bettchen brauchten wir ja auch einen Prakplatz fürs Auto. Auf der Suche nach einem Hostel versuchten wir es daher zuerst im Osten an den Stränden. Das gute Wochenendwetter trieb wohl sämtliche Sydneysider auf die Straßen Richtung Meer, zusätzlich wuselten zahlreiche Surfer und Möchtegern-Surfer  umher. Sämtliche Hostels in Coogee und Bondi waren ausgebucht. Diese Erkenntnis kostete Stunden, der Stau zog sich über alle Straßen. 

Lisa hatte dann die gloreiche Idee im Auto zu schlafen. Yeah. Ich glaube die verzweifelte und erfolglose Suche nach einem Hostel konnte mich sofort für Ihre Idee begeistern. Warum sollten wir uns am Ende der Reise nicht noch diesen kleinen Kick geben und in der großen Stadt illegal campen.

Gesagt getan! Jetzt musste nur noch ein geeigneter Platz gefunden. Die überfüllten und touristischen Vororte Coogee und Bondi schieden aus, hier würden bestimmt Ranger auch Seitenstraßen kontrollieren. Aber ein Strand wäre schon nicht schlecht, da es dort immerhin Duschen und Toiletten gab. Also entschieden wir uns für den Vorort Manly im Norden Sydney, ebenfalls direkt am Strand.

Welch' ein Zufall. Genau hier in Manly startete vor fast 200 Tage meine große Reise durch Australien (Kathi hatten wir hier abgeholt). Es war ein ziemlich merkwürdiges Gefühl wieder hierher zurückzukommen und sich an die Abfahrt zu erinnern. Auch war ich überrascht, wie gut ich noch den Weg durch Sydney im Kopf hatte. Die meisten werden mir zustimmen: So gut ist mein Gedächnis zu Hause nie.


Ein netter (Park-)Schlafplatz war schnell gefunden, hinter einer großen Felswand in einer Seitenstraße ohne direkte Wohnhäuser sollte man doch ungestört schlafen können. Zur Feier des Tages wollten wir richtig essen gehen (Nein, nicht  McDonalds) und fanden einen netten kleinen Italiener, mit bezahlbaren Gerichten. Es war soo lecker! Wirklich auswärts essen war ich bisher noch nicht in Australien. In dem Lokal suchten sie sogar eine Küchenhilfe und durfte gleich am Montag zum Probearbeiten vorbeikommen (daraus hat sich ja leider nichts ergeben, weil Manly ziemlich weit von Sydney weg ist) Nach einer kurzen Runde über die Strandpromenade sind wir dann auch ab ins Bettchen. Wunderbar (wie üblich) und ohne Rangerbesuche geschlafen.
 

Um das Glück nicht auszureizen sind wir um 6:30 Uhr aufgestanden und haben die Gelegenheit genutzt im Meer eine Runde zu schwimmen! Yeah! Ein wenig erfrischend, aber unglaublich toll. Danach am Strand geduscht (auch kalt, versteht sich, aber man ist ja abgehärtet), Striptease inklusive! Die ersten Surferfamilien tummelten sich auch schon am Strand und in den Wellen. Als Kind wächst man hier wohl mit dem Surfbrett auf. 

Anschließend ging es in die Innenstadt von Sydney. Auch hier kam wieder dieses merkwürdige Gefühl der vertrauten Umgebung. Gleichzeitig machte sich aber auch eine starke Abneigung gegen große Menschenmengen breit. Es war sooo voll und alles wuselte. Oh man. So schlimm war es im April (Winter) nicht. Trotzdem gefiel mir die Stadt immer noch.  



Am Nachmittag hieß es dann auch mal wieder Abschiednehmen. *schnief* Was eine tolle, entspannte Woche und schöner Abschluss meiner langen Reise. Zum Glück waren mir nicht alle meine Travelpartner so symphatisch, sonst hätte mich das ständige Abschiednehmen nervlich ziemlich zersägt. Lisa fliegt jetzt weiter nach Neuseeland und verbringt noch 4 Wochen dort mit ihrer Mutter, bevor es auch für sie zurück nach Deutschland geht. Während bei Ihr die Vorfreude auf die nächste Reise überwiegte, mischte sich bei mir die anstehende Einsamkeit und ungewisse Zukunft in die Emotionen.


Doch immer wieder geht die Sonne auf :-) Das 6. Hostel hatte sogar für mich ein Bettchen frei und war eines der günstigen. Mein Auto konnte ich in den benachbarten Straßen parken und muss es unter der Woche nur alle vier Stunden umparken. Was will man mehr. Seit dem lebe ich jetzt im Partybezirk von Sydney (Kings Cross) und versuche mein Auto zu verkaufen. 

Bald wird der Bericht zur kurzen Reise in die Blue Mountains kommen, mein Gammelleben hier im Hostel will ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten und schreibe dazu auch noch was.

Endspurt - die letzte Reise

| | Posted On Donnerstag, 17. November 2011 at 15:23


Nach all dem Trubel sollte der erste Tag ruhig gegen Mittag starten. Ziel für heute war sowieso nur Phillip Island, wenige Stunden südlich von Melbourne. Eines schon vorweg: Lisa (22, Memmingen) und ich haben am Montag angefangen zu quatschen und vor Sonntag nicht mehr aufgehört. Dabei ging es über Gott und die Welt, Reisen, Leben, Chemie, Politik, Arbeiten, usw. Wir waren beide schon seit 7 Monaten in Australien unterwegs und hatten daher bei auch schon im Überfluss schöne Natur kennengelernt. Unser Ziel für diese Reise war mit dem geringsten Aufwand das Leben bestmöglich zu genießen. Es sollte uns gelingen ( z.B: mit original Lebkuchen von ALDI ). 



Phillip Island ist wohl die Touristenregion für Melbournesider und Asisten sämtlicher Colour. Das Highlight hier ist die sogenannte Pinguinparade am Strand nach Sonnenuntergang. Fotos waren leider nicht erlaubt. Um es kurz zu machen: Ist nett, aber gibt schöneres in Australien. Leider gab es in der Gegend keinen kostenlosen Campingplatz, also haben wir nach 2 Stunden fahren in der Nacht einfach am Rand vom Highway im Auto geschlafen. Zum Glück war das Auto wasserdicht, in der Nacht fing es an zu regnen und hörte erst am Mittag wieder auf. Entsprechend sind wir viel gefahren und haben uns einen schönen Campingplatz am Strand für die Nacht gesucht. Natürlich ging es auch gleich ins Meer eine Runde Schwimmen. Es war zwar erfrischend kühl, aber das musste man doch nutzen. Nach den Tagen in Melbourne war es toll mal wieder die Stille und Einsamkeit in Australien genießen zu können.




Das Wetter war leider durchwachsen, der nächste Tag war wieder richtig schön, sonnig, warm. Das Sightseeing beschränkte sich heute auf einen Rainforest-Walk, eigentlich nichts besonderes, aber zurück am Auto sprang der Motor nicht mehr an. Leider mussten wir feststellen, dass man zu zweit doch nicht ganz so viel erreichen kann beim Anschieben als mit vier Backpackern. Nach einigen erfolglosen Versuchen auf dem Schotterparkplatz mussten wir dann doch zum Highway laufen und ein Auto anhalten. Wie wäre man es anders von Australien erwarten: Direkt das erste Auto hat auch schon angehalten. Super! Motor läuft wieder! Merke: Nie wieder Licht vergessen!




Es gab aber sogar noch zwei weitere Highlights an diesem Tag. Ich hätte es ja nicht mehr für möglich gehalten, aber ich habe tatsächlich noch "neue" Tiere in Australien entdeckt. In der Mittagspause hat uns ein Seehund ( oder Seelöwe? Unterschied? ) Gesellschaft geleistet und nachmittags ist doch tatsächlich eine Schildkröte über die Straße gelaufen. Hat einer von Euch gewusst, dass hier wilde Schildkröten leben? Wir mussten natürlich erstmal einen genaueren Blick darauf werfen und das arme Tier von der Straße retten.











Dank des kompetenten Personals in der Visitors Informationen von Bega fanden wir einen tollen Nationalpark am Meer, in dem sogar Feuerholz gestellt wurde. Was war ich glücklich, ich hätte ja nicht mehr mit einem Lagerfeuer gerechnet. Jetzt wohl wirklich zum Letzten Mal gab es im Feuer gegarrte Kartoffeln, zucchini und Pilze. Ach ja, ich weiß schon, was ich zu Hause vermissen werde. Lagerfeuer am Meer, Sternenhimmel, Sound of Silence. Den Regen in der Nacht haben wir auch im Zelt gekonnt gut überstanden.



Am nächsten Tag ging es daran die zweite Reisebedingung einzulösen. Den Abstecher über Canberra hat sich aber sehr gelohnt. Abgesehen davon, dass es entlang der Küste nichts mehr zu sehen gab, waren wir zu einem Bekannten von Lisa eingeladen. Wir hatten nicht nur ein tolles BBQ mit ihm und seinem Mitbewohnern, sondern er zeigte uns auch am nächsten Morgen seine Arbeit. Er ist Techniker am Kernphysik-Institut der berühmten ANU (Australian National University) und betreut da den Teilchenbeschleuniger. Ich glaube für mich war das interessanter als für Lisa ;-).

Die Stadt Canberra ist ziemlich ruhig, auffällig waren die vielen deutschen Autos (die hier grundsätzlich Luxus sind) und Diplomatengefährte. Wir kamen sogar an der deutschen Botschaft vorbei, ein hässlicher Bau im Stil der deutschen 70er. Die Stadt wurde vor Jahren am Schreibtisch geplant und sieht so auch aus, alles ein wenig sehr geradlinig. Die Abwechslung von Stränden und Natur tat aber durchaus gut.


Nach einer Nacht in Canberra war das Känguru-Valley das Ziel für die Nacht. Hier macht sich schon die Nähe zu Sydney und das Wochenende bemerkbar. Hunderte (!) Camper bevölkerten den einzigen kostenlosen Campingplatz in der Umgebung. Hier zeigte sich mal wieder wie wichtig den Australien Camping und Fischen ist! Mit normalen Wagen oder 4WD, beladen mit großen Zelten und Kanus geht es dann ins Wochenende. Ein schönes und entholsames Hobby würde ich sagen. Un teilweise kann Christian auch noch was neues in Australien erleben. Wir hatten heute Abend selbstgemachte Erbsensuppe, aus sämtlichen Dosen und (z.B. Steak-)Resten zusammengemischt. Lecker wars!
 




 

Am nächsten Tag ging es dann noch über schöne Strände / Küste und den größten buddistischen Tempel der südlichen Hemisphäre nach Sydney zurück! Guck mal auf dsa Foto von dem Metallding, erkennt ihr das Hakenkreuz? Kennt einer von Euch die Bedeutung? 

Die Fotos von Melbourne sind auch schon online!

Aktuell steht hier in Sydney der Autoverkauf an. Weiteres folgt bald!

Melbourne!

| | Posted On Dienstag, 15. November 2011 at 04:42

Nun war es also so weit, die letzten Sehenswürdigkeiten lagen auf dem Weg und in sehr absehbarer Zeit würde auch wieder der Heimathafen Sydney in Sicht kommen.

Melbourne, DIE Alternative (und Konkurrent) zu Sydney ist für viele Traveller in Australien die schönste Stadt in Downunder. Nun gut, ich denke zumindest für Straßenbahnfreunde aus aller Welt könnte sie das sein. Hier gibt es nämlich ein unglaublich dichtes Tram-Netz. Im Prinzip verlaufen hier in jeder Straße, die breit genug ist, zweispurig Gleise und darauf fahren 6 Generationen von Straßenbahnen. Selbst in den neusten Wagen merkt man den unerwartet schlechten Zustand der Gleise, vom Schleifen oder Austauschen der Schienen hat man hier vermutlich noch nichts gehört...man wird ganz schön durchgeschüttelt.






Ansonsten ist Melbourne eine Millionenstadt wie jede andere und die jeden fremden Autofahrer fluchen lässt. Dank der Straßenbahnschienen ist Rechtsabbiegen (also über die Mitte der meistens verboten und die Beschilderung lässt deutlich zu wünschen übrig. Wenn denn mal Rechtsabbiegen erlaubt ist, dann nur mit einem sog. Hook-Turn. Verrückte Sache: Man muss nach links fahren um dann nach der Grünphase nach rechts in die Straße einzubiegen. So schnell kommt man dort aber nicht weg, also hupt der kreuzende Verkehr, den man ja zwangsläufig blockiert. Eine weitere Spezialität Australiens gibt's natürlich auch hier: Eine lange Straße mit einem Namen, die aber durchs zwei Stadtteile verläuft. Also hat sie in jedem Stadtteil unabhängige Hausnummern. Wie soll man dann bei einer 4 + 2 Gleise + 4-spurigen Straße etwas finden.


 

Das Auto habe ich nach Ankunft in dem Hostel bis zur Abfahrt auch nicht mehr bewegt. Ansonsten stellt sich eine ziemliche Australienernüchterung ein. Trotzdem stand ja der letzte Trip noch aus. Die Abfahrt gestaltete sich schwieriger als gedacht. Ursprünglich sollte ja Tal (seit Perth dabei) weiter nach Sydney mitkommen, Pierre und Ellis blieben ja hier bzw. flogen heim. Daher hatte ich eine Engländerin und eine Deutsche (Lisa) noch kennengelernt, die unser 4er Team komplett machen sollten. Der Plan ging aber nicht auf! Die Engländerin erkannte am Nachmittag vor der Abfahrt, dass sie nicht campen möchte ("Da wird es doch wohl Hostels auf dem weg geben!") und daher nicht mitfährt. OK - zu dritt gehts auch. Abends um 23:00 Uhr fiel dann plötzlich Tal ein, dass sie viel lieber bei ihrer Verwandtschaft in Melbourne bleibt und dann nach Sydney fliegt. Ich war stinksauer! Wie kann man nur so unberechenbar sein. Tal hat zwar ihre egoistische Entscheidung eingesehen, aber mehr auch nicht. Zu zweit wollte ich nicht starten! Was jetzt? So ein Mist! Mehr Travelmates gab es leider nicht in Melbourne, die nach Sydney wollten.

Lisa (die deutsche) informierte ich am nächsten Morgen. Sie hätte auch kein Problem zu zweit zu fahren. Da ich keine Hoffnung mehr auf neue, suchende Travelmates hatte, blieb wohl keine andere Wahl. Jede Nacht im Hostel war auch recht teuer und von Großstätten hatte ich die Nase voll. Ihre Bedingungen, Phillip Island und Canberra klangen erfüllbar :-)

Endlich ging es los!

Mission Completed!

| | Posted On Sonntag, 13. November 2011 at 07:39

Geschafft! Nach 29.600 km  und 197 Tagen "on the road" bin ich wieder in Sydney angekommen. Zufälligerweise landete ich da, wo im Apri alles begonnen hat, im nördlichen Stadtteil "Manly". Da sämtiche Hostels ausgebucht waren, blieb Lisa und mir nichts anderes übrig als illegaler Weise in einer Seitenstraße im Auto zu schlafen.

So hatten wir auch hier gegen Ende noch mal ein kleines Abenteuer. 


Berichte von Melbourne, dem Trip, wer Lisa ist und warum wir nur zu zweit unterwegs waren, folgen noch bald. Ich brauche jetzt erstmal ein richtiges hostel...einen Parkplatz, Travelpartner für die Blue Mountains, einen Käufer fürs Auto und und und.

Viele Grüße nach Deutschland, ich freue mich auf die Heimreise!
Christian

Vorletzter Trip

| | Posted On Sonntag, 6. November 2011 at 10:42

Es geht dem Ende entgehen - jedefalls was mein Reisen in Australien angeht.


Der Trip von Adelaide, der Hauptstadt South Australias, nach Melbourne, der zweitgrößten Stadt des Landes, war eigentlich recht kurz. Mit der gewohnten Kilometerleitung hätten wir das locker in zwei Fahrtagen geschafft. Aber nein, das wollten wir definitiv nicht, schließlich liegt die berühmte Great Ocean Road auf diesem Stück. 
Direkt hinter Adelaide lag aber erstmal die erste Siedlung deutscher Einwanderer: "Hahndorf". Es gab zwar einige deutsche Elemente in diesem Dörfchen, aber überschattet wurde alles von Unmengen an (australischen und asiatischen) Touristen, die an diesem Sonntag den Ort unsicher machten.

Insgesamt war die ganze Südküste hier ziemliches Touristengebiet, also eher nicht unser Ding. Die Landschaft sah überwiegend süddeutsch aus, wozu auch zahlreiche Kühe beitrugen. Was ich bei uns allerings noch nicht gesehen habe, sind zahlreiche tote Tierkörper an einem Zaun. Welchen Zweck hatte das? Hat einer von Euch eine Idee? Soll das hungrige Feinde abhalten, damit sie nicht Schafe anfallen?



Unser letztes Lagerfeuer hatten wir leider auch auf dem Weg, da ab 01. November - also im Sommer - Lagerfeuer verboten sind. Dafür war es richtig groß und wir haben hemmungslos den umstehenden Wald verfeuert.
Es gab hier auch Strände und so, aber wirklich umwerfend waren die nicht. Tal (mein israelisches Travelmate) hatte mich perfekt analysiert: Ich bin bisher so viel in Australien gereist, dass es kein Wunder ist, dass mich Strände, Steilküsten, Kängurus und zahlreiche Koalas nicht mehr vom Hocker reißen. So gesehen ist es wohl kein Fehler bald schon nach Hause zu kommen :-) In Mt Gambier hab es aber noch den Blue Lake, der seine Farbe wohl während des Jahres von hellblau zu dunkelblau (im Sommer) verändert. Naj und dann kam schon die Great Ocean Road.

 

Wir hatten übrigens Regen, fast auf dem ganzen Stück, es war zwar immer nur ein feiner Nieselregen, aber eben nass und kühl. Die Stops an der Great Ocean Road sahen daher so aus: Schnell aussteigen, den Weg zur Küste enlangeilen, Foto machen, zurück, weiterfahren. So ging das dann 6 mal und schon hatten wir alle Punkte "abgearbeitet". Wo ich sonst zahlreiche Speicherkarten vollgeknippst hätte, kamen diesmal nur wenige Fotos zusammen. Ohne Sonne und blauen Himmel macht das einfach keinen Spaß. Hier war alles voll mit Touristen, die busweise angekarrt wurde. Ich glaube ja die Great Ocean Road ist nur so populär, weil sie in der Nähe von Großstädten liegt und auch gut erreichbar ist. 
Ein Highlight hatten wir im benachbarten Otway Nationalpark: Der Regenwald hier sah dank dem anhaltenden Regen wie richtiger Regenwald aus. Hier erlebten wir den Geruch von richtiger Natur! Von den Fotos bin ich ziemlich überrascht, das kräftige Grün war dort wirklich so und liegt nicht an irgendwelcher Nachbearbeitung. Der Wasserfall war auch klasse und ließe sich gut fotografieren, da konnte man für einen Moment den konstanten Regen vergessen.





Ganz in der Nähe saßen übrigens zahlreihe Koalas gewohnt schlummernd oder fressend auf Eukalyptusbäumen. Für meine Mitreisenden war das ein richtiges Highlight, ich hatte ja schonmal welche an der Ostküste hautnah erlebt. Allerdings überrascht es mich immer noch, wie viele wilde Tiere man hier doch zu Gesicht bekommt. Wo gibt es das in Deutschland?? Die Luft ist hier auch voller farbenfroher Vögel. 





 Jetzt sind wir also in Melbourne, einer durchaus tückischen Stadt für Autofahrer. Wiesbaden ist ein Witz dagegen. In der Innenstadt fährt durch gefühlt jede zweite Straße eine Straßenbahn, was das Rechtsabbiegen oft verbietet. Ein weiteres - australien typisches - gleiche Straßennamen in den verschiedenen Vororten. Entsprechend fängt dann auch die Hausnummierierung nochmal neu an. Stellt Euch das vor: mehr als 5km lange Straße, vier Fahrstreifen pro Richtung, zwei Straßenbahnschienen und zahlreiche Grünstreifen dazwischen. Und dann sucht man die Hausnummer 333. Horror. Wir verbrachten also einen halben Tag mit der Suche nach einem Hostel, dass einen Prakplatz und freie Betten hat. Eines ist sicher: das Auto werde ich vor unserer Abreise nicht mehr bewegen.
Mein Auto wird auf dem Prakplatz ziemlich bestaunt - liegt vielleicht auch daran, dass es von unserer Regewaldtour noch bis über die Fenster mit Matsch vollbespritzt ist.



Morgen soll es übrigens schon weitergehen. Ob die Stadt wirklich so schön ist wie viele in Australien schwärmen, muss ich heute herausfinden. Gestern am Strand war es jedenfalls unangenehm voll..man hat kaum noch Sand / Wiese gesehen.

Morgen soll es dann auch schon weitergehen, weniger als 1000km trennen mich noch von Syndey :-) Mit neuen Travelmates und erstmals seit Cairns wird Ellis nicht mehr mit dabei sein, da sie schon nach Deutschland zurückfliegt! Unglaublich, aber wir sind den größten Teil meiner Reise hier zusammen unterweges gewesen. Dafür sollte es eigentlich eine Award geben ;-)

Wie immer findet ihr rechts die Fotogalerien, es sind neue dazugekommen.

Wenn Du übrigens (ja, der geneigte Leser am Empfangsgerät) etwas Spezielles aus Australien mitgebracht haben möchtest (z.B. Vegemite *bäh*, TimTams *mmmh*, Koalas, etc.) lass es mich bald wissen :-)

Viele Grüße
Christian