Vorletzter Trip

| | Posted On Sonntag, 6. November 2011 at 10:42

Es geht dem Ende entgehen - jedefalls was mein Reisen in Australien angeht.


Der Trip von Adelaide, der Hauptstadt South Australias, nach Melbourne, der zweitgrößten Stadt des Landes, war eigentlich recht kurz. Mit der gewohnten Kilometerleitung hätten wir das locker in zwei Fahrtagen geschafft. Aber nein, das wollten wir definitiv nicht, schließlich liegt die berühmte Great Ocean Road auf diesem Stück. 
Direkt hinter Adelaide lag aber erstmal die erste Siedlung deutscher Einwanderer: "Hahndorf". Es gab zwar einige deutsche Elemente in diesem Dörfchen, aber überschattet wurde alles von Unmengen an (australischen und asiatischen) Touristen, die an diesem Sonntag den Ort unsicher machten.

Insgesamt war die ganze Südküste hier ziemliches Touristengebiet, also eher nicht unser Ding. Die Landschaft sah überwiegend süddeutsch aus, wozu auch zahlreiche Kühe beitrugen. Was ich bei uns allerings noch nicht gesehen habe, sind zahlreiche tote Tierkörper an einem Zaun. Welchen Zweck hatte das? Hat einer von Euch eine Idee? Soll das hungrige Feinde abhalten, damit sie nicht Schafe anfallen?



Unser letztes Lagerfeuer hatten wir leider auch auf dem Weg, da ab 01. November - also im Sommer - Lagerfeuer verboten sind. Dafür war es richtig groß und wir haben hemmungslos den umstehenden Wald verfeuert.
Es gab hier auch Strände und so, aber wirklich umwerfend waren die nicht. Tal (mein israelisches Travelmate) hatte mich perfekt analysiert: Ich bin bisher so viel in Australien gereist, dass es kein Wunder ist, dass mich Strände, Steilküsten, Kängurus und zahlreiche Koalas nicht mehr vom Hocker reißen. So gesehen ist es wohl kein Fehler bald schon nach Hause zu kommen :-) In Mt Gambier hab es aber noch den Blue Lake, der seine Farbe wohl während des Jahres von hellblau zu dunkelblau (im Sommer) verändert. Naj und dann kam schon die Great Ocean Road.

 

Wir hatten übrigens Regen, fast auf dem ganzen Stück, es war zwar immer nur ein feiner Nieselregen, aber eben nass und kühl. Die Stops an der Great Ocean Road sahen daher so aus: Schnell aussteigen, den Weg zur Küste enlangeilen, Foto machen, zurück, weiterfahren. So ging das dann 6 mal und schon hatten wir alle Punkte "abgearbeitet". Wo ich sonst zahlreiche Speicherkarten vollgeknippst hätte, kamen diesmal nur wenige Fotos zusammen. Ohne Sonne und blauen Himmel macht das einfach keinen Spaß. Hier war alles voll mit Touristen, die busweise angekarrt wurde. Ich glaube ja die Great Ocean Road ist nur so populär, weil sie in der Nähe von Großstädten liegt und auch gut erreichbar ist. 
Ein Highlight hatten wir im benachbarten Otway Nationalpark: Der Regenwald hier sah dank dem anhaltenden Regen wie richtiger Regenwald aus. Hier erlebten wir den Geruch von richtiger Natur! Von den Fotos bin ich ziemlich überrascht, das kräftige Grün war dort wirklich so und liegt nicht an irgendwelcher Nachbearbeitung. Der Wasserfall war auch klasse und ließe sich gut fotografieren, da konnte man für einen Moment den konstanten Regen vergessen.





Ganz in der Nähe saßen übrigens zahlreihe Koalas gewohnt schlummernd oder fressend auf Eukalyptusbäumen. Für meine Mitreisenden war das ein richtiges Highlight, ich hatte ja schonmal welche an der Ostküste hautnah erlebt. Allerdings überrascht es mich immer noch, wie viele wilde Tiere man hier doch zu Gesicht bekommt. Wo gibt es das in Deutschland?? Die Luft ist hier auch voller farbenfroher Vögel. 





 Jetzt sind wir also in Melbourne, einer durchaus tückischen Stadt für Autofahrer. Wiesbaden ist ein Witz dagegen. In der Innenstadt fährt durch gefühlt jede zweite Straße eine Straßenbahn, was das Rechtsabbiegen oft verbietet. Ein weiteres - australien typisches - gleiche Straßennamen in den verschiedenen Vororten. Entsprechend fängt dann auch die Hausnummierierung nochmal neu an. Stellt Euch das vor: mehr als 5km lange Straße, vier Fahrstreifen pro Richtung, zwei Straßenbahnschienen und zahlreiche Grünstreifen dazwischen. Und dann sucht man die Hausnummer 333. Horror. Wir verbrachten also einen halben Tag mit der Suche nach einem Hostel, dass einen Prakplatz und freie Betten hat. Eines ist sicher: das Auto werde ich vor unserer Abreise nicht mehr bewegen.
Mein Auto wird auf dem Prakplatz ziemlich bestaunt - liegt vielleicht auch daran, dass es von unserer Regewaldtour noch bis über die Fenster mit Matsch vollbespritzt ist.



Morgen soll es übrigens schon weitergehen. Ob die Stadt wirklich so schön ist wie viele in Australien schwärmen, muss ich heute herausfinden. Gestern am Strand war es jedenfalls unangenehm voll..man hat kaum noch Sand / Wiese gesehen.

Morgen soll es dann auch schon weitergehen, weniger als 1000km trennen mich noch von Syndey :-) Mit neuen Travelmates und erstmals seit Cairns wird Ellis nicht mehr mit dabei sein, da sie schon nach Deutschland zurückfliegt! Unglaublich, aber wir sind den größten Teil meiner Reise hier zusammen unterweges gewesen. Dafür sollte es eigentlich eine Award geben ;-)

Wie immer findet ihr rechts die Fotogalerien, es sind neue dazugekommen.

Wenn Du übrigens (ja, der geneigte Leser am Empfangsgerät) etwas Spezielles aus Australien mitgebracht haben möchtest (z.B. Vegemite *bäh*, TimTams *mmmh*, Koalas, etc.) lass es mich bald wissen :-)

Viele Grüße
Christian





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