Ein Kreis schließt sich

| | Posted On Mittwoch, 23. November 2011 at 08:27

 Die Ankunft in Sydney war so schrecklich wie man sie sich als Autofahrer vorstellen kann. Neben einem Bettchen brauchten wir ja auch einen Prakplatz fürs Auto. Auf der Suche nach einem Hostel versuchten wir es daher zuerst im Osten an den Stränden. Das gute Wochenendwetter trieb wohl sämtliche Sydneysider auf die Straßen Richtung Meer, zusätzlich wuselten zahlreiche Surfer und Möchtegern-Surfer  umher. Sämtliche Hostels in Coogee und Bondi waren ausgebucht. Diese Erkenntnis kostete Stunden, der Stau zog sich über alle Straßen. 

Lisa hatte dann die gloreiche Idee im Auto zu schlafen. Yeah. Ich glaube die verzweifelte und erfolglose Suche nach einem Hostel konnte mich sofort für Ihre Idee begeistern. Warum sollten wir uns am Ende der Reise nicht noch diesen kleinen Kick geben und in der großen Stadt illegal campen.

Gesagt getan! Jetzt musste nur noch ein geeigneter Platz gefunden. Die überfüllten und touristischen Vororte Coogee und Bondi schieden aus, hier würden bestimmt Ranger auch Seitenstraßen kontrollieren. Aber ein Strand wäre schon nicht schlecht, da es dort immerhin Duschen und Toiletten gab. Also entschieden wir uns für den Vorort Manly im Norden Sydney, ebenfalls direkt am Strand.

Welch' ein Zufall. Genau hier in Manly startete vor fast 200 Tage meine große Reise durch Australien (Kathi hatten wir hier abgeholt). Es war ein ziemlich merkwürdiges Gefühl wieder hierher zurückzukommen und sich an die Abfahrt zu erinnern. Auch war ich überrascht, wie gut ich noch den Weg durch Sydney im Kopf hatte. Die meisten werden mir zustimmen: So gut ist mein Gedächnis zu Hause nie.


Ein netter (Park-)Schlafplatz war schnell gefunden, hinter einer großen Felswand in einer Seitenstraße ohne direkte Wohnhäuser sollte man doch ungestört schlafen können. Zur Feier des Tages wollten wir richtig essen gehen (Nein, nicht  McDonalds) und fanden einen netten kleinen Italiener, mit bezahlbaren Gerichten. Es war soo lecker! Wirklich auswärts essen war ich bisher noch nicht in Australien. In dem Lokal suchten sie sogar eine Küchenhilfe und durfte gleich am Montag zum Probearbeiten vorbeikommen (daraus hat sich ja leider nichts ergeben, weil Manly ziemlich weit von Sydney weg ist) Nach einer kurzen Runde über die Strandpromenade sind wir dann auch ab ins Bettchen. Wunderbar (wie üblich) und ohne Rangerbesuche geschlafen.
 

Um das Glück nicht auszureizen sind wir um 6:30 Uhr aufgestanden und haben die Gelegenheit genutzt im Meer eine Runde zu schwimmen! Yeah! Ein wenig erfrischend, aber unglaublich toll. Danach am Strand geduscht (auch kalt, versteht sich, aber man ist ja abgehärtet), Striptease inklusive! Die ersten Surferfamilien tummelten sich auch schon am Strand und in den Wellen. Als Kind wächst man hier wohl mit dem Surfbrett auf. 

Anschließend ging es in die Innenstadt von Sydney. Auch hier kam wieder dieses merkwürdige Gefühl der vertrauten Umgebung. Gleichzeitig machte sich aber auch eine starke Abneigung gegen große Menschenmengen breit. Es war sooo voll und alles wuselte. Oh man. So schlimm war es im April (Winter) nicht. Trotzdem gefiel mir die Stadt immer noch.  



Am Nachmittag hieß es dann auch mal wieder Abschiednehmen. *schnief* Was eine tolle, entspannte Woche und schöner Abschluss meiner langen Reise. Zum Glück waren mir nicht alle meine Travelpartner so symphatisch, sonst hätte mich das ständige Abschiednehmen nervlich ziemlich zersägt. Lisa fliegt jetzt weiter nach Neuseeland und verbringt noch 4 Wochen dort mit ihrer Mutter, bevor es auch für sie zurück nach Deutschland geht. Während bei Ihr die Vorfreude auf die nächste Reise überwiegte, mischte sich bei mir die anstehende Einsamkeit und ungewisse Zukunft in die Emotionen.


Doch immer wieder geht die Sonne auf :-) Das 6. Hostel hatte sogar für mich ein Bettchen frei und war eines der günstigen. Mein Auto konnte ich in den benachbarten Straßen parken und muss es unter der Woche nur alle vier Stunden umparken. Was will man mehr. Seit dem lebe ich jetzt im Partybezirk von Sydney (Kings Cross) und versuche mein Auto zu verkaufen. 

Bald wird der Bericht zur kurzen Reise in die Blue Mountains kommen, mein Gammelleben hier im Hostel will ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten und schreibe dazu auch noch was.

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