Goodbye Große Welt! Der Rückflug

| | Posted On Samstag, 17. Dezember 2011 at 12:17

Um 14:30 Uhr, GMT+15h, ging es los. Erste Etappe: Hostel --> Bushaltestelle, ein Fussmarsch von max. 1km, aber bei meinem Schritten kam es mir ewig vor. Beladen mit 24kg auf dem Rücken und mindestens 10kg auf der Brust zog sich jede kleine Steigung. Die Gewichtsverteilung war irgendwie in Ordnung, aber wirklich grosse Wanderungen hätte ich nicht hinbekommen. So viel also zum Thema: Man muss unbedingt einen Backpack nach Australien nehmen. Nächstes mal wirds ein Trolley :-)


Ich hatte grob überschlagen, dass ich ungefährt 40 Stunden unterwegs sein werde. Zwischen Start in Auckland und Landung in Frankfurt lagen nämlich genau 36 Stunden. Puuh, wie wird das wohl?


Der Check-In am kleinen Auckländer Flughafen ging schnell, ab ins Flugzeug. Während des Fluges kam ich ein wenig mit einem Steward ins Gespräch. Meine Vermutung bestätigte sich, auf dem Flug ab Sydney werde ich die "Trainee"-Crew des Fluges SYD --> ACK wiedersehen. Yiepie Yeah. Der Flug nach Sydney war ok, ging zügig rum, mein Sitznachbar flog auch bis Dubai, war aber nicht wirklich gesprächig. Machte nichts, ich hatte mit Tagebuch schreiben und Bilder entwickeln genug zutun. In Sydney mussten dann alle insgesamt Handgepäck aus dem Flugzeug, obwohl wir ja an den selben Platz zurückkehren würden. Nur um wieder zum Gate zukommen, musste man auch nochmal durch die Sicherheitskontrolle. Irgendwie dort kam ich mit einer deutschen Backpackerin ins Gespräch, die gerade zwei Monate durch Neuseeland gereist ist. Sie bestätigte meine Erfahrungen von Auckland (und Neuseeland), dass dort verdammt viele Deutsche sind. Ich hatte in Auckland auch den Eindruck mehr Deutsche als in Sydney zu begegnen, die Sprache war doch allgegenwärtig.


Nach einer Stunde in Sydney durften wir wieder einsteigen, die alten Plätze einnehmen, die bekannte Crew begrüflen (einer erkannte mich sogar wieder) und auf die folgenden 13,5 Stunden gespannt sein.



Einschub:
Noch 2,5 Stunden bis Frankfurt und mir fallen die Augen zu, ich werde ein wenig Schlafen. Der Sternenhimmel im Flugzeug ist auch schon aufgegangen. Aufwachen. Noch 38 Minuten bis Frankfurt, ich hoffe, ich bekomme es fertig.
Einschubende!

Der Langstreckenflug war in Ordnung, das Essen war ok, der Platz am Notausgang relativ bequemt. So komfortabel wie auf dem Hinflug (in einer vierer Reihe schlafen) hatte ich es nicht, das Flugzeug war ausgebucht, selbst in der Business Class. Die Zeit verging eigentlich recht zügig. Die Crew war immer noch ein wenig unkoordiniert, Wagen wurden in den Gang geschoben, dann wieder zurück und doch wieder rein. Getränke kamen erst wesentlich später nach dem Essen, usw. Um 1:00 Uhr nach Neuseelandzeit hatte ich dann auch mein zweites Abendessen und nach einem Rotwein war ich auch müde genug zum schlafen. Die Beleuchtung in den Emirates-Flugzeugen passt sich dem an, beim Essen ist es noch richtig hell, dann kommt ein rˆtlicher Farbton, der ins blaue übergeht. GLeichzeitig leuchten dann Sterne am Kabinenhimmel auf und es ist recht dunkel.    

Als ich wieder aufwachte waren es immer noch gut 3,5 Stunden bis nach Dubai, aber ich hatte dennoch einige Stunden richtig gut geschlafen. Die restliche Zeit verbrachte ich mit schreiben und so. Emirates hat ja sowieso einen hohen Standard, aber im A380 ist der nochmal höher, die Klobrille ist aus Holz(imitat?) und die Seife duftete nach Anis. Die Sitzen waren ausreichend bequem...was soll man da für Business Class zahlen. Die bekommen sogar das gleiche Essen. Einen bedeutenden Unterschied beim A380 (ggü. den anderen Flugzeugen) habe ich erst beim Flug nach Frankfurt festgestellt: Im A380 ist es ziemlich ruhig, man hört kaum was von den Motoren. Bei der B777-300 war es unerträglich laut, weshalb sich die zwei Norwegerinnen (siehe letzter Eintrag) auch sehr über ihre Anschaffung gefreut haben.


Bei der Landung saflen mir wieder zwei Crewmitglieder gegenüber und ich quatsche ein wenig. Es sind wohl einige auf dem Flug recht neu und das Arbeiten auf dem A380 wäre ein wenig anders als auf den restlichen Maschinen der Flotte. Daher gibt es für den Flugzeugtyp auch eine bestimme Crew. Nachdem ich die beiden ganz lieb gefragt hatte, durfte ich beim Aussteigen durch das obere Stockwerk laufen, das war schon beeindruckend. Nur ungefähr halb so viele Sitze in der Business Class und entsprechend viel Platz. Die erste Klasse war dann aber der Hammer. Jeder hatte eine einzelne Kabine mit Massagesessel, Minibar, riesem Monitor usw. Das einzige was mich daran stören würde: Man hat keinerlei Kontakt zu seine "Sitz" Nachbarn, alles durch Wände abgeschirmt. Dabei hat man ja manchmal recht nette Leute um sich und kann sich mti denen viel besser unterhalten als mit dem noch so tollsten Unterhaltungsprogramm. 



Das tolle am Reisen ist doch, dass man ganz viele verschiedene Menschen kennenlernt und einem somit nie langweilig wird. Die ersten drei Stunden in Dubai (von 9!) verbrachte ich mit einer deutschen, die gerade drei Monate in Neuseeland war und ich in Sydney am Flughafen kennengelernt habe. Als sie weg war suchte ich mir eine freie Steckdose fürs Netbook und setzt mich zwangsläufig neben eine Russin, die gerade von einem 10tägigen Keniaaufenthalt (Marketing-Psychologin müsste man sein...) zurückkam und sehr sehr schöne Fotos von Afrika zeigen konnte. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss: Mir hätte da das campen und die Freiheit gefehlt, die wir in Australien hatten. Bei so vielen Elefanten, Giraffen und Zebras (Löwen denke ich mal auch) ist es wohl eher nicht angebracht wild zu campen! Also dann doch lieber wieder Australien, wobei es vorher erstmal nach Moskau geht, wenn man schon eingeladen wird.
Die restlichen Stunden gammelte ich irgendwie am Flughafen rum und war selbsr zum fotografieren viel zu träge. Ich konnte mich aber bei einem Ortsbesuch persönlich davon überzeugen, dass es in Duabi zwei verschiedene Toiletten gibt. Die "normalen" und die zum Stehen. Nur als Tipp, falls einer von Euch mal in die Lage kommt und dort ein Geschäft verrichten muss.

Irgendwann konnte ich dann auch endlich in mein Flugzeug nach Frankfurt, hier war alles schon viel Deutscher, sogar die Ansagen an Bord. Glücklicherweise war auch noch ein Notausgangssitz frei und ich konnte wechseln. Von der amerikanischen Stewardess und den Norwegerinnen hatte ich ja schon erzählt. Die letzten 7 Stunden Flug gingen eigentlich recht zügig vorbei. Aus den Flugzeugfenster konnte ich noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über einem türkischen Gebirge beoachten. Das sah richtig klasse aus und diese Sonnenuntergangsstimmung konnte mit dem Foto gar nicht so festgehalten werden.

Plötzlich ging es dann auch schon zum Landeanflug in Sydney runter. *schnief* Das Ende ist soo nah. Und dann schwupps stand ich nach 249 Tagen wieder auf deutschem Boden! Das war zwar weniger als erwartet, aber dennoch eine verdammt schöne und erlebnisreiche Zeit. Was hat mir in Frankfurt am Flughafen gefehlt?? Eine Kontrolle, ob ich Erde an den Schuhen habe...na sowas, hoffentlich habe ich keine schlimmen Keime in die EU eingeschleppt...Entsprechend schnell ging alles, die Koffer waren auch schnell da und dann konnte ich endlich auch wieder mein Familie begrüßen.

Schön wars! Einen allerletzten Blogeintrag zum schwierigen Einleben hier habe ich noch vor. Die Fotogalerien sind online, die Panoramafotos kann ich besonders empfehlen.


Rundgang in Auckland

| | Posted On Dienstag, 13. Dezember 2011 at 03:42

Den ersten Eindruck von Auckland bekam ich beim Besteigen des Mt Eden in der Nähe des süßen Hostels: Die Stadt war ziemlich überschaubar! Bereits am Flughafen wurde  ein BridgeClimb über die Harbour Bride beworben, aber als Sydneysider war ich ja nun wirklich entäuscht, was hier als Brücke beworben wurde war im Vergleich zur Australischen Harbour Brigde nicht mehr als ein geteerter Steg. Ansonsten war der Ausblick von hier oben ganz nett, sicherlich ein schöner Ort für Picknik mit Freunden. Der 360°-Blick von hier oben zeigt die lustigen Hügel, die wohl vulkanischer Ursache sind, hoffentlich halten sie sich zurück bis ich wieder aus dem Land bin.



Kleiner Einschub:
Ich sitze gerade im Flugzeug nach Frankfurt neben zwei Norwegerinnen, die vor 12(!) Jahren (so sehen sie auch aus) schon in Australien für einige Monate waren. Damals lief noch alles ohne Computer ab, Handys gab es schon, aber es war wohl eine ziemlich andere Art von Reisen organisieren. Weniger spontan, es musste mehr im Voraus geplant werden. Sie waren jetzt für 5 Tage in Dubai und haben da sicherlich nicht wie Backpacker gelebt, wenn sie sich aktiv schalldämpfende (zum einschalten) Kopfhöhrer von Bose für 300US$ leisten können. Die Stewardess gegenüber von mir ist Psychologiestudentin aus den Staaten und möchte nur ein paar wenige Jahre hier arbeiten. Soviel also zu meinem "Arbeitsumfeld" hier.

Mir fällt gerade ein, dass ich genau mit diesem "Flugzeug" auch von Frankfurt nach Dubai geflogen bin. Hätte ich mal damals eine Markierung hinterlassen. Im Nachhinein  ärgert es mich, dass ich das nicht in Australien gemacht habe. Irgendwelche Buschtoiletten oder Bäume mit einer Markierung versehen und dann überprüfen, ob die noch da ist, wenn man mal wieder zurückkommt.
Einschubende!



Am nächsten Tag ging es ab in die "Groß"stadt und sie hat mir auf Anhieb richtig gefallen. Ich kann nicht genau erklären warum, aber es war einfach so das Gefühl. Wesentlich weniger Verkehr, Trubel, Asiaten und so als in Sydney. Man konnte in Ruhe über die Bürgersteige laufe ohne Gefahr zu Laufen mit einem anderen zusammen zu stoßen. Plötzlich erklangen sogar Weihnachtslieder in den Straßen und es wäre fast Weihnachtsstimmung aufgekommen, ABER. Man kann "Stille Nacht, Heilige Nacht" noch so schön mit Saxophon und Trompete spielen, wenn das zwei Asiaten unter Palmen machen, erzeugt das trotz ihrer Weihnachtsmützen (siehe Foto) einfach keine Stimmung.


Ein paar Schritte weiter stand ein übergroßer Weihnachtsmann und die Dekorationen hier waren auch richtig nett. Irgendwie weihnachtlicher und liebevoller als in Sydney. Dort hatte man Fahnen aufgehängt auf denen irgendwelche Farbkleckse und der Schriftzug "Christmas 2011" oder "NYE 2011" aufgedruckt waren. Stimmungsvoll. Hier stand im Hostelwohnzimmer sogar ein richtiger Weihnachtsbaum und im ganzen Raum hat es nach Tonne geduftet! Das ist Weihnachtsstimmung. Das Hostel war übrigens so schön, dass ich mir da durchaus Weihnachten hätten vorstellen können. Ein anderes mal.


Zurück zur Stadt. Beim Aussteigen hatte ich eine Deutsche (Nicole, in meinem Alter yiepie) kennengelernt, die für 2 Monate Urlaub in Neuseeland und Sydney macht. Wir hatten uns für den nächsten Tag verabredet und sind dann zusammen durch die (kleine) Innenstadt gezogen. Ein Tipp an alle Traveller: Wenn man selber keine Reiseführer gewälzt hat, muss man sich einfach jemanden suchen der sich die Arbeit gemacht hat! Haha. Meine Travelmates würden jetzt sagen McGyver hat für alles eine Lösung! :-) Ach war das eine schöne Zeit im norden und Westen Australiens!
 
Als erstes ging es auf den Turm in Auckland, nicht so hoch wie in Sydney, dafür aber wesentlich günstiger. Statt 35AUD, nur 14AUD mit Studentenrabatt (was es in Australien für Ausländer eigentlich nie gab. Es hat mich trotzdem nicht vom Bahnfahren als Student abgehalten, war immerhin nur halb so teuer...hauptsache ich komme irgendwie durch die Sperre.) Nicole hat übrigens gleichen Rabatt als "Backpacker" bekommen. Davon kann ich Australien echt mal was abschneiden. 

Neuer Einschub:
In meiner Reihe in der Mitte sitzen zwei junge Mütter mit einem Mann und insgesamt drei kleinen Kindern. Worum drehen sich ihre Gespräche? Seit wnan die kleinen aufs Klo gehen (18 Monate), wie das abläuft und vielleicht auch was dabei rauskommt. Oh ha...und immer schön winke winke machen.
Einschubende!


Zurück nach Neuseeland. Guckt Euch die Fotos an, der Sprung vom Turm sah spannend aus, das Beste war aber die Bremse. Reine Physik! Statt einer mechanischen oder elektrischen Bremse wurde einfach durch den Fall ein Propeller angetrieben und der Luftwiderstand bremste. Toll!

 


Die Stadt hatte einige nette alte Gebäude und einen kleinen Hafen. Wirklich umwerfend war da nichts, außer vielleicht ein großes, merkwürdig aussehendes Schiff. Hoch Wände, viele Lüftungsschächte auf dem Dach...mmh. Von der anderen Seite sah man das Geheimnis. Ein Transportschiff für Neuwagen, Traktoren UND Bagger....zig nagelneue, glänzende Bagger wurde ausgeladen. Der Traum eines jeden Jungen. Nicole konnte mich nur mit Mühe sabbernd vom Zaun wegziehn. Ansonsten gab es nicht viel zu sehen. Bei McD gab es Internet, schneller als in Australien. Am Yachthafen stand ein elekrischer Weihnachtsbaum mit zahlreichen Sitzkissen drunter. Mit ein wenig zu Essen von Countdown (der Neuseeländische Woolworth) und einer Flasche Rotwein (für Goon waren wir uns dann doch zu schade ;-) ) haben wir es uns da bequem gemacht und unbeobachtet von der Security den Alkohol in aller Öffentlichkeit getrunken. Apropos bequem, das Bett im Hostel war richtig gut, ich war sogar nur zu zweit in einem Vierbettzimmer.




 





 
Einschub:
Woran merkt man, dass man viel zu viel zeit im Flugzeug verbringt? Wenn man diese "Fernbedienung" fürs Unterhaltungsprogramm blind im Sitz bedienen kann.
Einschubende!


Der Besuch in Auckland war also nur relativ kurz, am zweiten Tag nutze ich die Gelegenheit zum "Ausschlafen" um 10:00 Uhr war offizieller Checkout und verbrachte noch die restlichen Stunden bis zur Abfahrt im Wohnzimmer mit  duftendem Tannenbaum. Also ein Wiederkommen nach NZ kann ich mir wirklich gut vorstellen, aber man muss wohl auf sehr wechselhaftes (eher deutsches Wetter gefasst sein). Nach der überwiegen "Schönwetterzeit" in Australien hätte mich das durchwachsene Wetter in NZ bestimmt deprimiert!

Im nächsten Eintrag geht es dann über die 40 Stunden dauernde Rückreise.

Willkommen in Auckland

| | Posted On Sonntag, 11. Dezember 2011 at 07:07

Jetzt geht es schlag auf schlag. Leider auch noch ohne Fotos. Kommt vielleicht noc, wenn ich am Flughafen WIFI habe.

Auf dem Flug nach Auckland konnte ich endlich mal den neuen A380 von innen sehen und genießen. Zwar war die Ausstattung in den anderen Emirates-Maschinen selbst in der Holzklasse vom feinsten, aber hier ist eben alles noch keine zwei Jahre alt. Die Klobrillen sind hier aus Holz, edel, ne? In die Business (also aufs Oberdeck) habe ich es leider nicht geschafft, aber vielleicht bietet sich dafür auf dem Rückflug Zeit.


 Ziemlich untehaltsam auf dem Flug war die Kabinencrew. Ich glaube wir haben die Stewardessen-Azubi-Gruppe dabei gehabt. Die Essens- und Getränkeverteilung lief unglaublich unkoordiniert ab und dabei sahen die Stewardessen auch noch ziemlich hilflos aus. Alleine auf meiner Seite waren mindestens 3 noch nicht richtig mit den Abläufen vertraut. Erst nach 2 Stunden gab es die ersten Getränke. Auf den drei Flügen nach Sydney lief das viel besser ab. Es wurden Wagen in den GAng geschoben, dann wieder weg und ein neuer Versuch. Ach ja. Mich hat aber überrascht, dass dort keiner der anderen Stewardessen irgenwas den planlosen Azubis (reine Vermutung) erklärt hat.


Ich hoffe, dass auf meinem Rückflug das Flugzeug nicht so voll ist wie gestern...ich will doch wieder auf einer Viererbank schlafen können. Vielleicht hatte die Crew vom Flug SYD --> ACK ja auch zwei Nächte Aufenthalt und fliegt mit mir wieder zurück :-)

Die Zeitverschiebung zu Deutschland ist jetzt auf 12 Stunden angewachsen. In Perth waren es noch die Hälfte. Ansonsten fällt einem schon auf, dass man in Neuseeland (besser gesagt: nicht mehr in Australien ist). Die Natur ist viel grüner und europäischer, hier wachsen Kirschbäume in den Gärten, Efeu wächst überall rum und Palmen sieht man nur vereinzelt. Die Häuser sind natürlich überwiegend im englischen / australischen Stil gebaut.

Tut mir leid Australien, aber das schönste Hostel meiner Reise (inzwischen werde ich ja in kein neues mehr gehen) habe ich ganz klar in Auckland gefunden. Hier gibt es nicht nur richtig gemütliche Betten, sondern auch eine ziemliche nette Einrichtung. Man könnte meinen man wäre in einer Ferienwohnung oder so. Genossen habe ich beim Duschen die Einhebelmischbatterien, seit Monaten musste man sich mit zwei Wasserhähnen rumquälen. Hier ist auch alles ziemlich sauber, gut ausgstattete Küche und das alles zu einem günstigeren Preis als in Australien. Ich fühle mich hier so wohl, dass ich hier richtig gerne Weihnachten verbringen würde. Es steht im Wohnzimmer sogar ein echter Tannenbaum! Hier gibt es eigentlich nur ekelhaft kitschige Plastiktannen. Danke an Lisa für den klasse Tipp!


Nach meiner Ankunft hier am Hostel musste ich voller Schreck feststellen, dass ich schon wieder ein wenig Lust aufs Reisen habe. Nach dem einen Monat in Sydney mit all dem Großstadttrubel zieht es einen wieder in die Natur. Da fällt mir gerade der schöne Duft von den Blumen auf, die hier im Hostel auf dem Tisch stehen. Ach ja.

Natürlich freue ich mich darauf wieder heimzufliegen, aber Neuseeland werde ich ganz sicher noch einmal besuchen! Nicht nächstes Jahr, aber eines Tages :-)

Jetzt geht es erstmal in die Stadt, viel kann man ja in einem Tag nicht machen. Aber eine kleine Fototour muss doch sein.

Tax-Return, Souveniers -> die letzten Tage als Sydneysider

| | Posted On at 07:04

Es ist wie immer: Die letzten Tage vergehen noch schneller als normal. Wenn ich daran denke wie schnell die ersten Tage vergingen, war wohl meine Ankunft in der Australien der Anfang vom Ende, oder? Ist das nicht sehr filisofisch? ;-) Fotos gibts leider nicht, habe keine passenden.


Was steht auf der To-Do-Liste? Souveniers und Tax-Return! Der Paddy's Market in Chinatown bot für den ersten Punkt die beste Gelegenheit. Dort wurde ich fündig und konnte sogar einen noch tolleren, richtigen Lederhut ergattern. Keksausstecher gabs im Queen Victoria's Basement und Oreos im Supermarkt.



Also nun zu Punkt zwei. Tax-Return nennt sich die australische Steuererklärung und muss von jedem gemacht werden, also auch Backpackern. Warum sollte man es auch nicht machen, schließlich gibt es sämtliche gezahlten Einkommenssteuern zurück! Da es natürlich mit ein wenig Arbeit verbunden ist, gibt es zahlreiche Ageturen, die das für Backpacker übernehmen und dafür nur eine minimale Gebühr von 10% (mindestens 100$) verlangen. Da ich zusätzlich noch 40$ für eine fehlenden Einkommensnachweis zahlen sollte, wollte ich er erstmal selbstständig versuchen. Fortschrittlich geht das sogar über ein kleines Programm am Computer. Leider gab es mit meiner Identifizierung Probleme (ich hatte ja bisher noch keine Steuererklärung gemacht) und ich kam nicht weiter.



Schön Christian, Du bist ja nicht schon vier Wochen in Sydney und hättest es früher machen könne. Also am letzten Tag i Australien hieß es nichts wie auf zum Tax-Office in Sydney (also unserem Finanzamt entsprechend). Ich nehm's vorweg: Vom Service der Angestellten dort bin ich immer noch überwältigt und konnte es nach den unmöglichen Erfahrungen in Deutschland nicht glauben. Ich muss das ausführlich schildern. Als ich ins Tax-Office kam hatten alle Sachbearbeiter einen Kunden, nachdem ich dann aber meine Nummer bekommen hatte, kam aber schon direkt ein anderer "von hinten" und ich konnte direkt hin. Ich schilderte ihm mein Problem und war schon auf eine knappe, unfreundliche und wenig hilfreiche Antwort gefasst. Aber nein, er ist dann mit mir an einen der Computer gegangen (die stehen da für Kunden um direkt den Ta-Return machen). Der Sachbearbeiter ist dann Schritt für Schritt mit mir die Steuerklärung durchgegangen und hat mir jeweils gesagt was ich eintragen soll. Nach 15 Minuten wars erledigt. Noch mal zum Mitschreiben: 15 Minuten für eine Steuererklärung mit zwei verschiedenen Arbeitgebern! Die für das Jahr 2012 (Das Steuerjahr endet am 30. Juni, also musste ich zwei machen) habe ich dann alleine gemacht. Da ich noch Fragen hatte, bin ich dann wieder zu einem Sachbearbeiter und mir wurde wieder intensiv geholfen. Sie hat sogar noch gefragt, ob ich nicht auch die Rentenrückforderung machen möchte. Daran hatte ich ja gar nicht gedacht. Also hat sie mir das auch noch erklärt. Es scheint also kein Einzalfall zu sein, dass die Angestellten im australischen Finanzamt ein Vielfaches hilfsbereiter sind als in Deutschland. Warum kennt man diese Kundenfreundlichkeit bei uns nicht????? Warum bekommt man im deutschen Finanzamt den Eindruck vermittelt, man würde die Beamten dort mit unzumutbarer Arbeit belasten?

Ich FORDERE ein PFLICHTPRAKTIKUM für alle deutschen Finanzbeamten in Australien!

Ich kann nachvollziehen, wenn Deutsche lieber ihr Glück in Australien suchen und Deutschland den Rücken kehren. Es ist ein andere Mentalität hier. Abgesehen davon: Ich biete allen Backpackern an ihre Steuererklärung für die Hälfte des Agenturpreises zu machen :-) Darin bin ich jetzt fit.



Am letzten Abend habe ich mir mal was richtig tolles gegönnt! Franzi (mein Travelmate von Brisbane nach Cairns) arbeitet in einem der sehr luxuriösen Restaurants am Darling Harbour und kennt daher die Ecke sehr gut. Ihr Vorschlag in ein brasilianisches Restaurant zu gehen war klasse. Dort gab es nicht die gewöhlichen Teller mit Essen drauf, sondern an langen Spießen wurde das gegrillte Fleisch von Tisch zu Tisch gebracht und dann konnte man sich davon was abschneiden lassen. Ich hatte anfangs richtige Bedenken, da es dort nur All-you-can-eat gab und Zügellosigkeit bei gutem Essen kenne.

Das Restaurant war aber genial! Es gab 23 verschiedene Spieße die direkt vom Grill an den Tisch kamen. Aufgespiesst waren Lamm, Schwein, Rind und Chicken in verschiedenen Varianten, es gab aber auch am Spieß gegrillte Ananas mit Zimt-und Zucker. Das Fleisch wurde dann direkt am Platz von dem 1m langen Spieß abgeschnitten, so viel wie man wollte. Wir saßen sehr günstig und bekamen die Spieße immer direkt vom Grill und hatten somit immer Schreiben mit der leckeren Kruste. Sämtliche Fleischstücke waren umwerfend! Besonders hat mir das Lammfilet mit Knoblauch geschmeckt, unbeschreibbar lecker.

Die Beilagen hat man sich einzeln dazu bestellt, auch AYCI, und ebenfalls sehr sehr lecker zubereitet. Da Franzi den Chef kannte (sie arbeitet ja nebendran) und sowieso sehr schnell Kontakte aufbaut, bekamen wir sogar Rabatt :-) Wir hatten einen klasse Abend an dem wir natürlich auch zahlreiche lustige und interessante Momente unserer Reise nochmal vorholten und an die schöne Zeit damals dachten. Für mich ist sie jetzt endgültig vorbei (das war sie schon seit meiner Ankunft in Sydney, aber die Abreise macht es deutlich).




Am nächsten Tag lief alles zügig! Um 6:00 Uhr kam der Shuttlebus zum Flughafen, einchecken und warten am Gate. Unglaublich: Mein Rucksack wog laut Anzeige am Checkin 24kg! Beim Hinflug waren es noch 16! Ich frage mich wo die 8kg herkommen, sicherlich habe ich einiges Gewicht durch Souveniers, aber sooo viel? Wobei der LonelyPlanet bestimmt ein halbes KG wiegt. Naja, in der Kombination mit dem kleinen Rucksack auf der Brust möcht ich keine Wanderung machen, der überschreitet die vorgegebenen 8kg fürs Handgepäck sicherlich auch.



Eigentlich wollte ich unrasiert zurückkommen, seit meiner Ankunft in Sydney vor 4 Wochen wurde nämlich nichts mehr zurückgeschnitten, aber ich hatte dann doch Angst, dass ich in Frankfurt erstmal zur Entseuchung geschickt werde.



Das war also meine Zeit in Australien. Vielleicht werde ich noch ein langes Fazit schreiben und posten. Auf jedenfall eine unvergesslich schöne und erlebnisreiche Zeit. Wer mich kennt, weiß auch von meinem ganz speziellen Erinnerungsvermögen. Irgendwie war das in Australien anders. Ich kann mich an noch fast jeden Tag erinnern (spätestens, wenn ich ein Foto sehe) und weiß dann auch eigentlich immer gleich was wir gemacht haben, was ich gedacht habe, wie die Stimmung war, usw. Ich bin davon ziemlich überwältigt.

Die nächsten zwei Tage in Neuseeland werde ich sicherlich auch noch rumbekommen. Nach Lisa Empfehlung habe ich auch schon ein Hostel gebucht. Ich werde die beiden Tage ruhig angehen, es gibt ja noch einiges nachzuarbeiten: Fotos, Blogeinträge, Tagebuch schreiben, usw.

Ich freue mich auf zu Hause, Familie, Freunde, Glühwein und Weihnachtsgebäck! Schnee zur Ankunft wäre klasse, bitte keinen Regen, davon hatte ich genug! Bald ist es also vorbei *schnief* und ich will es noch gar nicht glauben. Einige kennen das bestimmt, nach so langer Zeit an einem Ort (ja Australien = ein Ort) hat man sich eingelebt, fühlt sich wohl, lernte die Freundlichkeit der Australier zu schätzen. Man hatte sich an die Sprache gewöhnt, den Linksverkehr, die Gelassenheit. Im Supermarkt kennt man sich aus, kennt die Preise. Nicht nur in Sydney kannte ich mich aus wie zu Hause im Dorf, auch kam mir der ganze Kontinent Australien so klein und überschaubar vor. Bei einem Blick auf die Karte verband man mit fast jedem Punkt irgendwelche Erinnerungen...Ach ja, ich muss aufhören, es wird zu emotional. Was denken sonst die anderen hier im Hostel-Wohnzimmer.

Wuuuuiiiiiuuuiiiiuuuuiiii statt Tatütata

| | Posted On Samstag, 10. Dezember 2011 at 12:59

Früh klingelte der Wecker, um 5:00 ging es raus! Dienstbeginn ist wohl offiziell um 7:00 Uhr, aber wie bei uns ist ja vorher Schichtwechsel und so. FÜr alle nicht Rettungsdienstinteressierten könnte dieser Bericht ziemlich langweilig werden. Fotos habe ich leider keine, da man das ja nicht durfte.

Meine beiden Ambulance Officers waren Chris und Monique, beides Level 4 Paramedics (Level 5 sind Intensive Care Paramedics, die mit Motorrädern oder flotten Geländewagen nachalarmiert werden können). Die Wache war relativ groß, 5 Rettungswagen auf engstem Raum zusammengequetscht, entsprechend viel Gewusel herrschte rund um die RTWs bei der Übergabe.



Wobei man von RTWs eigentlich nicht sprechen kann, von der Größe können sie mit manchen deutschen KTWs nicht mithalten. Die grundsätzliche Ausstattung kommt auch nicht an unsere RTWs ran. Hinten sitzt der Paramedic direkt neben der Trage, die einfach so auf dem Boden festgemacht wird. Es gibt keinen federnden Tragetisch oder irgendeine Möglichkeit die Trage zu kippen. Drumherumlaufen geht sowieso nicht, stehen kann man in dem Wagen auch nicht. Das EKG kann man vom Sitzplatz auch nicht bedienen. Hochmodern ist die Elektronik im Auto:

An der Schiebetür, den sitzen hinten und vorne im Armaturenbrett befinden sich Touchscreens, über die sämtliche Beleuchtung (und Absaugpumpe, Standheizung) geschaltet wird. Ich fand das richtig cool, allerdings nur am Anfang. Als wir dann doch mal mit Sirene gefahren sind, warf der Touchscreen vorne plötzlich eine der typischen Windowsfehlermeldungen aus, und bevor die nicht bestätigt war, konnte Chris die Sirene nicht auschalten...hahahah. Da lobe ich mir doch simple Elektronik mit robusten Schaltern.

Ich hätte es ja nicht gedacht, aber wir haben die Wache um 7:00 verlassen und sind erst um 19:15 zurückgekommen. Wird hatten insgesamt 9 Patienten, aber leider nichts australien tpyisches, wie eine Haiattacke und ein NOtfall auf der Harbour Bridge. Das ganz normale Drama: Herzinfarkt, Psychos, Epilepsie, Einweisung. Ein schockierender Unterschied gegenüber Deutschland war das Fahren mit Sirene. Drei dringende Einsätze wurden von der Leitstelle gemeldet, aber Chris benutzte sogut wie nie "Lights & Sirene". Er meinte es sind ja doch nur wenige Minuten, die man schneller da ist und da gibt es sich den Streß nicht. Na klar, es war viel Verkehr in der Innenstadt von Sydney, aber an einer roten Ampel warten, wenn ein Herzinfarkt gemeldet wird..mmhh...also dann können wenige Minuten schon über Leben und Tod entscheiden. Hier zeigt sich also auch die australische Leichtigkeit und Gelassenheit.  "No worries mate, the patient will wait for us."
Wie zu Hause: Wenn hier der Polizei ein Patient in die Hände fällt, fordert sie den Rettungsdienst auch immer dringend an. Meistens unberechtigt. Bei dem Transport mit Polizeibegleitung konnte ich im POlizeiauto mitfahren und erfuhr einige nette Dinge. So haben die Polizeiautos jeweils vorne und hinten eine Kamera und scannen damit die Nummernschilder der Autos. Innerhalb von wenigen Sekunden werden diese dann an den Zentralrechner übermittelt und kontrolliert, ob das Auto zugelassen oder gestohlen ist. Eigentlich nicht verkehrt. Wer aber in Deutschland diesen Vorschlag bringen würde, versaut seine politische Karriere für immer. Außerdem hat mir der Polizist versichert, dass die kleinen Boxen am Heck von jedem Polizeiauto tatsächlich für den Menschentransport sind. Jeder der irgendwie in Gewahrsam genommen wird, kommt in diesen Käfig. Er konnte mir glaubhaft versichern, dass das unbedingt nötig sei und war sehr überrascht, dass die bösen Jungs bei uns auf der Rückbank mitfahren. Der Polizist war richtig gesprächig und erzählte auch, dass zur Zeit keine Geschwindigkeitskontrollen gemacht werden, weil die Polizei gegen die Regierung streikt und der somit Geld verloren geht.

Das verwundernste Erlebnis des ganzen Tages war die jeweilige Übergabe im Krankenhaus. Unter einer halben Stunde kamen wir nicht wieder raus. Die längste Wartezeit waren fast eine Stunde. Und wir waren nicht mal die einzigen Paramedics, insgesamt tummelten sich 12(!) Paramedics im Flur vor dem Emergency Room und warteten darauf, dass sie ihren Patienten abgeben konnten. Hallo!?!? Der Patient beibt so lange in der Verantwortung des RD, bis ein Bett in einer Kabine frei ist. Lange Wartezeiten wären hier vollkommen normal. Um das Problem haben die sich hier was verrücktes ausgedacht: Es gibt RD-Fahrzeuge, die nur Tragen und Paramedics an Bord haben. Die Fahren dann in die Krankenhäuser, geben den wartenden Paramedics eine leere Trage und passen auf die Patienten auf, damit der RTW weiterfahren kann. Trotzdem müssen aber viele noch warten. Oh man.


Trotz langweiliger Routineeinsätze war er Einblick in den australischen Rettungsdienst wirklich sehr interessant. Unter anderem haben mir die Eindrücke deutlich gemacht, dass ich nicht hier im Rettungsdienst arbeiten möchte (falls sich irgendwann mal die Frge stellen würde). Auf dem Land ist es sicherlich anders und ruhiger, aber die RTW sind trotzdem winzig und die Arbeitsweise ist ähnlich. Letztendlich fehlt mir auch der ruhige Klang unseres (natürlich Pressluft)Martinhorns. Bei dem elektrischen Gejaule hier wird man ganz verrückt.


Lagemeldung vom Flughafen Sydney

| | Posted On Freitag, 9. Dezember 2011 at 03:17

Jetzt wo ich mich auf den Heimweg mache, kommt seit Wochen die Sonne über Sydney raus und es ist sommerlich warm. Na toll, die vier Wochen mit fast täglichem Regen hätten nicht sein müssen.

Der Abflug ist für in einer halben Stunde geplant, aber bisher steht das Flugzeug (A380-800 Yieepiee Yeah) weder am Gate noch ist es gelandet. Naja. Mal abwarten, ich habe ja Zeit :-)

Mir gehts gut, natürlich bin ich traurig darüber heimzufliegen. Das liegt nicht daran, dass ich nicht aus Sydney wegmöchte, sondern daran, dass mit dem Rückflug die unvergesslich, einmalig schöne Zeit hier endgültig vorbei ist. Das war sie vor vier Wochen auch schon fast, aber nun ist es so deutlich.

Ich hoffe ich kann ein wenig der australischen Mentalität, vorallem der Freundlichkeit der Menschen hier mit nach Hause nehmen. Das soll noch kein Fazit sein, das kommt noch ;-)

Natürlich schreibe ich auch noch was zum Tag im Rettungsdienst und meinen letzten Tagen hier mit einem schönen Essen gestern Abend.Fotos fehlen ja auch noch..kommt alles ;-)

Bis in wenigen Tagen! Ich wünsche mir Schnee!
Christian

Bootfahren und Gammeln

| | Posted On Montag, 5. Dezember 2011 at 12:13



Die letzten Wochen hier in Australien waren so ganz anders als meine Zeit zuvor hier auf dem Kontinent. Unter anderem habe ich nirgends auf meiner Reise soviel Zeit an einem Ort (und erst recht in einem Bett) verbracht wie hier in Sydney. Das Hostel ist eigentlich ganz ok, es ist eines der günstigeren und liegt mitten im Partyviertel der Stadt. In meinem 10 Bed-Dorm aren auch einige nette Mitbewohner (deutsche, wie soll es anders sein), mit denen man immer mal wieder was zusammen machen konnte oder einfach nette Gesprächspartner waren. Die meisten Gäste hier im Hostel sind auch Dauergäste und Deutsche, ach ja. 


Bei 10 Leuten im Zimmer ist entsprechendes Chaos programmiert und man muss seine Sachen gründlich zusammenhalten, wenn sie nicht verloren gehen sollen. Manche sind eben ordentlicher, andere weniger. Aber zum Glück stumpft man nach so langer Zeit ziemlich ab und wundert sich auch nicht mehr über den Dreck und herrenlose Kleidungsstücke die sich über den gesamten Boden verteilen. Wirklich sauber gemacht werden kann auch nicht, da ja der ganze Boden mit Koffern, Rucksäcken und Taschen bedeckt ist. Puuuh, noch vier Nächte, dann bin ich hier raus. :-)


Für alle "noch nie im Hostel geschlafen haber" berichte ich noch ein wenig ausführlicher über die grundsätzlichen Zustände. Die Küche hier ist eigentlich ganz ok, aber wie immer spärlich ausgestattet. Morgends gibt es einen Mangel an Löffeln und Schüsseln, Abends GAbeln und rund um die Uhr an Tassen / Gläsern. Wir haben hier aber gelernt mit der Mangelwirtschaft zu leben, wobei es zur Zeit hart ist, irgendwie gibt es keine handvoll Tassen mehr. Seinen Tee trinkt man dann eben aus einer Müslischale. Leider hat auch nicht jeder verstanden, sein Geschirr nach Benutzung zu spülen...aber was solls, es ist sowieso besser sämtliches Geschirr vor der Benutzung nochmal zu spülen. Wir haben uns von all den Hindernissen nicht abhalten lassen und trotzdem leckeres Essen gezaubert: Pizza, Wraps, Chilli Con Carne, usw. Im Gegensatz zum Reisen habe ich seit Wochen keine Nudeln mehr gegessen :-)



Ansonsten war das Leben hier recht monoton, bis zum Autoverkauf hatte ich ja auch nur auf potentielle Käufer zu warten. Mindestens jeden zweiten Vormittag war ich morgends eine Runde zum Opernhaus laufen und Abends eigentlich immer am Fotos bearbeiten oder quatschen im Hostel. Die (überwiegend) asiatischen Touristen guckten ein wenig überschaft, wenn ich direkt vorm Opernhaus eine kleine Laufpause einlegte und Liegestütze machte. :-) Abwechslung gab letzte Woche, als Sven nach Sydney kam. Ich hatte ihn im Flinders Range NP kennengelernt und er war jetzt am Ende seiner Reise und auf dem Weg nach Deutschland. Er kannte hier eine australische Familie, bei der er wohnte und ich auch einige Mal zum Essen (mal Steaks, mal Lamm) eingeladen war. Das war eine ziemlich schöne Abwechselung vom leckeren, aber sehr einfachen Backpackerfraß.


Am Sonntag hatten sie . Man kann wohl sagen, die beiden haben es im Leben geschafft. Ihre Wochenenden verbringen sie nämlich auf einer 50ft (15m) langen yacht und schippern damit entlang der Pazifikküste rund um Sydney. Die Bilder sprechen für sich, oder? Zwei Schlafzimmer, Dusche, ein riesen "Wohnzimmer", Küchenecke mit Herd, Kühl- und Gefrierschrank. Flachbildfernseher, usw. Sie feiern hier wohl auch Partys mit bis zu 40 Leuten. Das Schiff ist ein Katamaran mit zwei 620PS Motoren (also 1200PS...puuh) und kann daher richtig flott fahren. Beim Beschleunigen muss man sich festhalten, damit man nicht umfällt. Es entspricht exakt dem australischen Traum, ein Boot, eine Angel und raus aufs Wasser. Normalerweise werden hier dann die Fische direkt an Bord zubereitet und gegessen. 

Wir haben eine kleine Tour bis ans Meer gemacht, da dann den Anker geworfen und Mittag gemacht. Natürlich durften Sven und ich den großen Kahn auch mal steuern. Mit GPS-Autopilot ist das aber eigentlich nicht nötig. Auf dem Sonnendeck in der oberen Etage konnten wir uns natürlich auchs bräunen. Was ein Leben  und das als Backpacker!


In Sydney bin ich noch für einige Fototouren mit Sven unterwegs gewesen. Dabei habe ich zwar nichts neues entdeckt, aber durchaus einige schöne Aufnahmen noch machen können. Jetzt könnte man meinen das Wetter sollte im Sommer anders als im Herbst (April, als ich das erste mal hier war) sein, aber das stimmt leider nicht. Fast jeden zweiten Tag regnet es und die von Australiern erwarteten 30°C+ werden bei weitem nicht erreicht. Bei der Bootsfahrt hatten wir Glück gehabt und auch für einige Sonneuntergänge war es ausreichend schön. Am Strand war ich allerdings seit meiner Ankunft hier nicht mehr, entweder wars Wetter zu schlecht oder es war am Wochenende und dann viel zu überlaufen.


So viel spannendes gibt es also von hier nicht zu berichten. Meine To-Do-Liste umfasst noch einige wichtige Punkte: Zum Beispiel Souveniers einkaufen. :-)
Morgen werde ich wie schon seit meiner Ankunft geplant auf einem Rettungswagen mitfahren und 12 Stunden australischen Rettungsdienst erleben. Dabei war es australientypisch einfach daran zukommen. Einfach eine Mail geschrieben, innerhalb einer Stunde schon ne Antwort. Die entsprechenden Formulare ausgefüllt und mit einem Brief vom ASB (danke Martin!) zurückgeschickt und fertig. Ich freue mich darauf und bin gespannt.

Heute in einer Woche werde ich bereits zu Hause landen und freue mich schon auf Familie, Freunde, Glühwein und Weihnachtsplätzchen :-) Yeah!

Zwei neue Fotogalerien bald online. Zum einen eine von Sydney mit den neuen Fotos und der Bootfahrt und eine mit einigen Panoramaaufnahmen (z.B. das ganz oben), die ich in Australien gemacht habe und jetzt entwickeln konnte.