Der erste Job! Wer sucht, der findet :-)

| | Posted On Samstag, 28. Mai 2011 at 10:56

Die schönen Tage auf Fraser Island waren leider viel zu schnell vorbei (wie alles hier). Noch am gleichen Tag haben wir uns daher wieder auf den Tripp nach Norden gemacht. Allerdings bin ich seit dem nur noch mit Marlen unterwegs, da die anderen beiden Mädels nach Neuseeland fliegen werden.

Unser Ziel: Arbeit! Da Bundaberg wohl das Mekka der Fruitpicker in Queensland ist, wollten wir dort unsere Suche starten. Ungefähr 80km vor Bundaberg haben wir in einem kleinen Dorf zum Abendessen gehalten und waren mal wieder von der Infratrukstur überrascht. Das winzige Dorf (bestimmt weniger als 1000 Einwohner) hatte eine Picknickfäche mit kostenlosem Barbeque und Toiletten. Vor dem Schafen wollten wir noch ein wenig weiter fahren.

Nach einigen weiteren km sind wir daher einfach links in eine kleine Landstraße abgebogen. Hier standen zwar Häuser, aber im Abstand einiger 100 Meter. In einer Kurve haben wir dann das Auto einfach am Rand abgestellt und uns hingelegt. Der nächste Morgen brachte eine Schrecksekunde. Gerade als wir fürs Frühstück alles aufgebaut hatten (Gaskocher für Wasser, Campingstühle, usw.) hielt ein Auto direkt bei uns. Was jetzt? Haben wir etwa auf einem Privatgrundstück geschlafen??
Die ältere Frau war aber freundlich und nach dem üblichen Smalltalk fragte sie, ob wir nicht bei Ihr schlafen wollen. Wir hatten praktisch auf Ihrem Anwesen (die sind hier alle unglaublich groß, 7 Hektar) gecampt. Sie hat uns für Abends in Ihr Haus eingeladen, wir wollten den ganzen Tag noch nach Arbeit suchen. Dies bezüglich war sie auch sehr hilfsbereit und hat uns einige Farmen zum Fragen genannt.
Leider erhielten wir überall nur Absagen :-( Selbst bei den Working Hostels in Childers und Bundaberg gab es keine freien Betten und somit auch keine Arbeit. Das ist hier ein ganz schönes Geknüngel: Die Farmbesitzer haben wohl Verträge mit den Working Hostels und nehmen daher eigentlich keine "selbstständigen" Arbeiter. Die Working Hostels wiederum zocken ihre Gäste ziemlich ab. Man zahlt die Wochenmiete im Voraus, für den Transport zu den Farmen wird pro Tag 6$ nochmal berechnet (für wenige km Busfahrt) und oft läuft das Gehalt auch über die Hostels. Teilweise sind die Hostels so teuer wie in großen Städten, die Zustände dort sind aber wohl unter aller sau. Kein Wunder, die Backpacker schafen ja nicht in dem Hostel weil es so schön sind, sondern weil sie (nur) dort Arbeit bekommen. Für uns war also klar, dass dies die aller letzte Möglichkeit sein sollte.
Die Arbeitssuche war auch an den nächsten Tagen sehr deprimierend. Die "Arbeitsagenturen" in Bundaberg haben keine Arbeit für Backpacker und auch im Internet finden sich so gut wie keine Jobs. Zum Glueck hatten wir ja schon eine Unterkunft gefunden :-)

Im naechsten Post werde ich mal ausfuehrlicher ueber unser backpackeruntypisches Leben hier bei dem australischen Ehepaar berichten. Auf jeden Fall hatten wir, wie mit der Frau vereinbart, hier unseren ersten "Job": Marlen hat ein wenig im Haus sauber gemacht, ich im Garten Unkraut entfernt und ein paar Beete hergerichtet :-)
Ausserdem haben wir im grossen Orangen- und Mandarinenfeld Fruechte geerntet.
Insgesamt wenige Stunden Arbeit fuer 3 Tage leckeres Essen und Schlafen in richtigen Betten :-)

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