| | Posted On Dienstag, 9. August 2011 at 07:13

"Outback? Das Outback ist alles ab da hinten (engl: out there)." Diese Antwort bekommt man mit einem Kopfschütteln von waschechten Australiern auf dem Campingplatz.

Wir sind jetzt so ziemlich weit da hinten, genauer gesagt schon 3100km von Cairns entfernt und am Ziel unserer Reise! Uluru - Ayers Rock - der eine Fels! Die Reise ist für kleindeutsche Verhältnisse schwer vorstellbar. Unendliche Weite, über hunderte von Kilometern nichts als (meistens geteerte) Straße und darauf zahlreiche tote Kühe und Kängurus. Davon sieht man definitiv als Autos oder LKWs. Wenn es LKW sind, dann 54m lange Roadtrains mit 15 bis 21 Achsen. Keine Ahnung wieviel Gesamtgewicht solch ein Zug hat (ich schätze mal 100 to), aber für ein Kängugru auf der Straße kann er nicht (rechtzeitig) bremsen. Wobei die "Kuhfänger" nicht nur an den LKW sondern auch an den vielen PKW durchaus ihre Berechtigung haben und nicht nur der Zierde dienen. Mir ist zum Glück noch kein Tier vors Auto gelaufen, aber teilweise standen Kühe oder Kängurus einfach auf der Straße.

Selbst auf den "großen" Highways sind einige Abschnitte nur einspurig geteert. Bei Gegenverkehr muss man also zur Hälfte auf den Schotter ausweichen, zum Glück kam uns hier nie ein Roadtrain entgegen. Wer weiß ob der auch vom geteerten runterfährt. Hier sind übrigens auch unbefestigte Straßen Highways und man kann locker mit 90km/h darauf fahren. Jedenfalls mit einem 4WD (Geländewagen). Unser Begleitfahrzeug ist ein Ford Kombi, der muss natürlich dann langsam machen.

Die 2600km bis Alice Springs haben wir in 6 Tagen "on the Road" recht zügig hinter uns gebracht. Gecampt wurde mit einer Ausnahme mitten im Bush, wie bisher auch schon. Inzwischen ist es schon richtige Routine und ich habe wohl schon mehr Nächte im Auto / Zelt als im Bett verbracht. Im Gegensatz zur Ostküste waren die Temperaturen im Inland ziemlich extrem. Tagsüber war es immer sehr heiß, nachts teilweise richtig kalt. Eine Folge des guten Wetters: Mein rechter Arm ist deutlich brauner als mein linker....das kommt halt davon, wenn man tagelang nur nach Westen fährt und die Sonne nur von rechts in Auto scheint.


Duschen sind hier übrigens sehr rar. Die einzigen auf dem Trip nach Alice Springs hatten wir in einem Roadhouse und an einem schönen See. Muss ich noch erwähnen, dass an dem See (irgendwo in der Pampa) auch kostenlose BBQ standen? Besonders Farida schlägt sich tapfer, für sie ist es das erste Camping ihres Lebens. Ihr scheint es sogar Spaß zu machen. Natürlich muss auch hier weiterhin alle zwei Tage die Farbe des Nagellacks geändert werden. Man verbringt zwar die meiste Zeit des Tages im Auto, aber nun gut :-)












Für europäische Verhältnisse unvorstellbar, dass hier auch auf hunderte von KM keine Tankstelle oder ähnliches kommt. Solch ein Trip will also geplant werden. Die kleinen Dörfer (wenige 1000 EW), die auf dem Weg liegen, haben meistens eine sehr gute Infrastruktur. Ein Pub findet sich überall, welche 2000 Seelengemeinde in D. kann da schon mithalten? Kleine Informationsbüros gibt es hier auch überall(!) und hier bekommt man wirklich gute Infos zur Umgebung oder den Sehenswürdigkeiten im Dorf. Kein Wunder, dort arbeiten meist ehrenamtlich Rentern aus dem Dorf die vermutlich ihr ganzes Leben dort verbracht haben. 
Warum gibt es das eigentlich nicht bei uns???


Alice Springs im Zentrum Australiens war das Ziel der ersten Etappe. Von hier wollten wir nach 2 Nächten den einwöchigen Trip zum Uluru (Ayers Rock), Kata Tjuta (Olgas) und Kings Canyon aufbrechen. Alice Springs ist eher eine langweilige Stadt, viele Aborigines, im Reiseführer wird ausdrücklich davor gewarnt nachts alleine durch die Stadt zu laufen. Aber hier ist das Hauptquartier des Royal Flying Doctor Services. Das war ganz interessant.

Inzwischen sind wir von unserem Trip auch schon wieder angekommen. Wir haben es überlebt, sämtliche Essensvorräte wurden aufgebraucht :-) Viele Hundert Fotos wollen jetzt sortiert werden und einen Bericht schreibe ich natürlich auch noch.
Erstmal sind jetzt Fotos vom Road Trip nach Alice Springs online. Wenn ihr Euch fragt, wie ich beim Fahren fotografieren konnte: Mein sehr zuverlässiger Copilot Marc hat dann einfac das Steuer übernommen und ich musste nur das Gas halten. Wir brachten das zur Perfektion! Morgen soll es dann nach Darwin weitergehen, also kommen die Fotos vermutlich erst dort ins Internet.

Viele Grüße

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